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Weinbauinfo Markgräflerland Nr. 7

Allgemeine Situation:

Unverhofft kommt oft,- zumindest im südlichen Markgräflerland. Völlig unangekündigt bildete sich am Montagabend ein Gewitter über Südbaden und brachte zwischen 10-20mm Niederschlag. (Blansingen 18mm, Fischingen 10mm). Sicherlich nicht verkehrt, angesichts des sonst eher trockenen Mai.  Im Mittleren und Nördlichen Markgräflerland hingegen fielen die Niederschläge deutlich geringer aus. Glücklicherweise blieb der Hagelschlag aus, anders als am nordöstlichen Kaiserstuhl. Für die restliche Woche soll das Wetter weiterhin sonnig bleiben mit gemäßigten Temperaturen bis 20 °C. Auf Mitte nächster Woche sind leichte Schauer mit Gewitterpotenzial gemeldet. Allgemein stehen die Reben im Beratungsgebiet sehr gut da. Vielerorts befinden wir uns nun im BBCH 55 „Gescheine vergrößern sich“.  

Rebschutz:

Peronospora und Oidium 

Mittlerweile wurde der erste Ölfleck in der Kontrollparzelle des WBI gefunden. Dieser stammte aus den Infektionen vom 25. und 26. April. Durch die trockenen Bedingungen ist dies jedoch nicht weiter schlimm. Die Leitkrankheit bleibt weiterhin Oidium. 

Viele Betriebe haben Anfang der Woche ihre zweite Behandlung gesetzt. Mit dem empfohlenen Spritzabstand von 10 Tagen, fällt die nächste Behandlung somit auf Mitte/Ende nächster Woche. Bei vorhergesagten Gewittern bzw. Niederschlägen mit >8mm sollte die Spritzung vor den Regen gezogen werden. Wo noch nicht geschehen, sollte bis zum Wochenende die zweite Behandlung durchgeführt werden. 

Mittelempfehlung:

Gegen Peronospora können Kontaktmittel eingesetzt werden, wie z.B. Folpan 80 WDG (0,6 kg/ha), Folpan 500 SC (0,9 l/ha), oder Delan WDG (0,3 kg/ha). 

Um den Neuzuwachs besser zu schützen wird der Zusatz von Phosphonaten wie z.B. Veriphos, Foshield, (jeweils 1,5 l/ha) oder Frutogard (2,25 l/ha) zur Spritzbrühe empfohlen. Werden andere Produkte eingesetzt, sind die entsprechenden Aufwandmengen zu beachten. Alternativ kann auch das Kombinationsmittel Delan Pro (1,8l/ha) eingesetzt werden.

Gegen Oidium ist der Spritzbrühe Netzschwefel (3,6 - 6 kg/ha) zuzusetzen, wodurch auch Pockenmilben erfasst werden.  

Die Mittelmenge errechnet sich aus der Basismenge x 1,5 

Tierische Schädlinge 

Traubenwickler 

Der Mottenflug der Traubenwickler bewegt sich auf recht niederem Niveau. Eine Bekämpfung ist derzeit nicht notwendig. In den Pheromongebieten ist es weiterhin ruhig.

Weinbauliche Maßnahmen 

Bodenpflege: Der regenarme Mai trocknet derzeit die Oberböden immer mehr aus. Eine wasserschonende Bodenpflege mit Grubber oder Kreiselegge ist deshalb augenblicklich eine wichtige Maßnahme, vor allem in jüngeren (1 – 5 jährigen) Anlagen.  

Alternativ stellt das Walzen von Winterbegrünungen und der damit einhergehenden bodendeckenden Schicht ebenfalls einen guten Verdunstungsschutz dar. 

Junganlagen: 

Viele Betriebe haben bereits ihre Neuanlagen gepflanzt. Besonders in Hanglagen mit direkter Angrenzung zu Wohngebieten sollte dringend eine bodendeckende Schicht Heu oder Stroh eingebracht werden, um stärkere Erosionen zu verhindern. Auch das Einsäen mit einfachen Mischungen wie Phacelia‑Buchweizen hat sich bewährt. Bei zu hoher Wasserkonkurrenz im Sommer wird diese gewalzt und sorgt somit ebenfalls für eine deckende Schicht. 

Nächster Aufruf am Donnerstag, dem 22.05.                     

gez. Mattmüller