Biodiversität oder biologische Vielfalt umfasst Vielfalt auf verschiedenen Ebenen: Neben der Artenvielfalt von Pflanzen, Tieren und anderen Organismen gibt es auch die genetische Vielfalt die z.B. durch bäuerliche Züchtung entstanden ist. Außerdem sprechen wir auch auf der Ebene von Ökosystemen von einer Vielfalt der Lebensräume, also zum Beispiel Feuchtwiesen, Bäche und Wälder.
Weltweit nimmt die Vielfalt dramatisch ab; dabei spielen u.a. eine veränderte Landnutzung und die Klimaveränderung sowie die zunehmende Stickstoffbelastung eine Rolle. Diese Entwicklung ist aus vielen Gründen problematisch, beispielsweise weil die Funktion vieler Ökosysteme dadurch gefährdet ist - die Ökosystemleistung des Bodenlebens ist z.B. essentiell für die Bodenfruchtbarkeit und somit auch für die landwirtschaftliche Produktion.
Baden-Württemberg hat sich den Artenschutz zum Ziel gesetzt und strebt dazu im einzelnen z.B. die Verminderung des Pestizidverbrauchs, den Schutz von Streuobstwiesen, ein Verbot von Schottergärten und die Stärkung des Ökolandbaus an.
Informationen zum Thema Biodiversität
Nach einer erfolgreichen ersten Wettbewerbsrunde in den Jahren 2020 bis 2022 startet das Regierungspräsidium Freiburg eine
Neuauflage des Wettbewerbs „Höfe für biologische Vielfalt“. Mitmachen können in diesem Jahr landwirtschaftliche
Betriebe aus den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Lörrach sowie dem Stadtkreis Freiburg, die sich
besonders für den Naturschutz und den Erhalt der biologischen Artenvielfalt engagieren.
Der Wettbewerb ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert, die an mehrere Siegerbetriebe vergeben werden; die Bewerbungsfrist
endet am 30. April 2025.
Die Jury berücksichtigt bei der Auswahl der Preisträger insbesondere folgende Kriterien: biologische Vielfalt auf der
Betriebsfläche, naturschonende Bewirtschaftung, aktive Maßnahmen zur Landschaftsgestaltung und Öffentlichkeitsarbeit in
Verbindung mit den Naturschutzmaßnahmen.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum Bewerbungsprozess gibt’s auf der Internetseite des Regierungspräsidiums
Freiburg.
Das LTZ hat eine Übersicht erstellt, welche Blühmischungen für die FAKT II - Maßnahmen E7, E8, E13.2, E14 und E15 sowie ÖR 1 a und b jeweils zulässig sind: Welche Blühmischung für welche Fördermaßnahme?
Wie lassen sich Maßnahmen zu Förderung der Biodiversität in die landwirtschaftliche Praxis einbinden und umsetzen?
Mit dieser Fragestellung ist das BiodivNetz BW 2021 gestartet. Ziel ist der Schutz der Biodiversität sowie die Erhaltung und Pflege
der Kulturlandschaft Baden-Württembergs. Zusammen mit Landwirtinnen und Landwirten werden im BiodivNetz BW bewährte sowie
neue Ansätze zur Förderung der Biodiversität auf der landwirtschaftlichen Fläche umgesetzt und erprobt. Der
Austausch bildet dabei den Kern des Netzwerks.
Es gibt unter den geförderten Beratungsmodulen in Baden-Württemberg zwei Module zum Thema Biodiversität:
Modul Nr. 270: Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung
Modul Nr. 271: Erweiterte Maßnahmen zur Biodiversität
Die Beratungsunternehmen sind teilweise spezialisiert auf Ackerbau, Grünland, Garten-, Obst- und Weinbau.
Für beide Module beträgt die Förderung 85% der förderfähigen Kosten (ohne MwSt.). Der Förderhöchstbetrag liegt bei 1.500 € und die Mindestdauer beträgt 5 Stunden, wobei dazu auch die Vor- und Nachbereitungszeits des Berater oder der Beraterin zählt. Auf dem Betrieb werden gemeinsam je nach Größe 2-3 Stunden verbracht.
Zu den Beratungsmodulen Biodiversität, Klimaschutz und Nachhaltigkeit.


Biodiversitätsmaßnahmen werden von Laien oft nicht als solche erkannt. Um hier aufzuklären und die Leistungen der Landwirtschaft für Artenvielfalt darzustellen, wurden im Rahmen eines Kommunikationsprojekts zur "Gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung" Schilder entwickelt zu den folgenden Maßnahmen:
- Totholz-, Ast- oder Steinhaufen
- Ackerwildkräuter
- Altgrasstreifen
- Mehrjährige Blühflächen (Wendetafel mit Sommer- und Winterseite)
Wenn sie eine oder mehrere dieser Maßnahmen bei sich umsetzen, melden sie sich gerne für die kostenlose Zusendung eines passenden Schilds.
Das MLR (Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz) bietet umfangreiche Informationen über Projekte, Netzwerke und Veranstaltungen in Baden-Württemberg die sich mit der Integration von Biodiversität in Landnutzungssysteme beschäftigen: MLR Biodiversität und Landnutzung
Das LTZ (Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg) befasst sich im Bereich Biodiversität mit den Ursachen für den Rückgang der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften und mit der Frage, wie die biologische Vielfalt auf und um Ackerflächen erhöht werden kann. Hier finden sie vor allem praxisorientierte Merkblätter und Ratgeber: Biodiversität beim LTZ
Um die Biodiversität speziell in Obstanlagen zu stärken, wurde das Projekt "Obstbau-Modellanlagen zur Förderung der biologischen Vielfalt" durchgeführt. Es wurden landesweit sechs Erwerbs-Obstbau-Modellanlagen etabliert und diese zu Gunsten der Biodiversität optimiert. Das daraus resultierende Wissen wird an obstbauliche und naturschutznahe Gruppen weitergegeben. Auf der Seite findet man z.B. Monitoring-Ergebnisse und Bildungsmaterialien sowie eine Maßnahmensammlung für Obstanlagen: Biodiversität in Obstbau-Modellanlagen
Der DeFAF (Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft) setzt sich für alle Anliegen zur Anlage, Bewirtschaftung, Verbreitung und Förderung von Agroforstsystemen in Deutschland ein: Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft
Iris Förster
Europaplatz 3, 79206 Breisach am Rhein
Tel.: 0761 2187-5868
email: iris.foerster@lkbh.de