Knoblauchfliege
Verbreitet findet man nun in Knoblauchbeständen die Maden der Knoblauchfliege. Äußerlich erkennt man den Befall an den verdrehten, verwelkten oder vergilbten inneren Blättern. Diese lassen sich leicht aus dem Schaft ziehen, weil sie unten abgefressen oder abgefault sind. Im Schaft findet man manchmal noch die bis ca. 1 cm lange, weiße Made der Knoblauchfliege. Maßnahmen sind jetzt keine mehr möglich, aber auch nicht erforderlich, weil keine Eiablage mehr stattfindet. Mit einer weiteren Ausbreitung des Schadens ist nicht zu rechnen.
Möhrenfliege
Schon in der vergangenen Woche gab es einzelne Fänge von Möhrenfliegen auf den Leimtafeln. Mit den Temperaturen wird in den kommenden Tagen auch ihre Aktivität steigen.
In der Regel entsteht durch die Maden der ersten Generation kaum Schaden. Risikofaktoren sind Befall in den vergangenen zwei Jahren auf Flächen im Umkreis von ca. 200 m sowie schattiger, feuchte Bodenoberfläche (durch dichtes Laub von Kultur und Unkraut, häufige Bewässerung bzw. Niederschläge, windgeschützte Lage). Gefährdete Kulturen können mit Vlies oder Netz (1,3 mm) geschützt werden oder durch wiederholte Einsätze von Insektiziden. Benevia oder Minecto One wirken etwa 20 Tage, Karate Zeon oder Mavrik Vita etwa 10 Tage lang.
Viele Möhrenfliegen haben sich auf Flächen mit überwinterter Petersilie, Möhre oder Pastinake entwickelt und halten sich auch bevorzugt dort auf. Wenn diese Bestände noch drei oder vier Wochen stehen bleiben, haben die Fliegen wenig Anlass, in junge Kulturen abzuwandern.
Bild: Möhrenfliege auf einer Leimtafel. Das Insekt ist etwa 5 mm lang.
Lauchminierfliege
Die Lauchminierfliege ist jetzt im ganzen Gebiet sehr aktiv. Gefahr von Schäden besteht für viele Allium-Arten wie Zwiebeln, Lauch, Schnittlauch und Knoblauch, besonders in der Umgebung vorjährige Anbauflächen von Wirtspflanzen. Wo noch keine Netze oder Vliese aufgelegt sind, dürfte es für diese Maßnahme schon zu spät sein, weil die Fliegen bereits eingewandert sein können. Für Insektizide ist aber nun der richtige Zeitpunkt gekommen. Wirksam sind u. a. NeemAzal-T/S, SpinTor oder Minecto One, gegen die Fliegen auch Pyrethroide, z. B. Karate Zeon.
Kohlfliege
Die Kohlfliege hat mit der Eiablage begonnen und wird dabei von mild-feuchter Witterung begünstigt. Wo Kohl- und Rettich-/Radies-/Rüben-Kulturen durch Vlies oder Netz geschützt sind, besteht keine Gefahr. Bestände ohne Bedeckung, können mit geeigneten Insektizide geschützt werden. Eine Jungpflanzenbehandlung mit SpinTor (zugelassen in allen Kohlarten mit 1 x 12 ml/m²) oder Verimark (in Jungpflanzen von Blumen- und Kopfkohle) spart Mittel und schützt
etwa zwei bis drei Wochen lang vor der Kohlfliege. Im Feld können u. a. Coragen (zugel. in Blumenkohle, Kopfkohl), SpinTor (zugelassen in allen Kohlarten) oder Minecto One (zugel. in Blumen- und Kopfkohle sowie in Wurzel- und Knollengemüse, also u. a. in Rettich/Radies und Mairübchen) eingesetzt werden. Im Bio-Anbau bringt die mechanische Unkrautbekämpfung viele Kohlfliegeneier zum Absterben, vor allem bei relativ trockenem Boden. Wöchentliches Hacken in den vier Wochen nach Pflanzung halten die Zahl der Maden im tolerablen Bereich.
Kohlerdflöhe
Die Zahl der Erdflöhe auf den Feldern hatte vor Ostern zugenommen. Regenwetter und niedrigere Temperaturen hatten diese Entwicklung verzögert. Zum Wochenende wird der Zuflug weitergehen. Die Jungpflanzenbehandlung gegen Kohlfliege wirkt etwa zwei Wochen lang auch gegen diese Schädlinge. Im Feld reduzieren Behandlungen mit z. B. Benevia, Coragen, SpinTor oder Pyrethroiden ihre Zahl. Den höchsten Wirkungsgrad hat das Abdecken mit einem 0,8-mm-Kulturschutznetz. Von Kohlkulturen kann dieses ab Reihenschluss abgenommen werden. Dann sind sie kaum noch attraktiv für die Erdflöhe.
Bild: Das Erdflohnetz wirkt bei jedem Wetter und ist nicht resistenzgefährdet.
Zulassungen
Notfallzulassungen wurde ausgesprochen für folgende Anwendungen:
- Ridomil Gold R (19,4 g/kg Metalaxyl-M + 141,9 g/kg Kupferoxychlorid) in Speisezwiebel und Winterheckenzwiebel (Nutzung als Bundzwiebel) im Freiland gegen Falschen Mehltau mit 1 x 50 g/Ar; Wartezeit=14 Tage.
- Pirimor G (500 g/kg Pirimicarb) in Möhre (zur Verwendung als Wasch- und Bundmöhre) im Freiland gegen Blattläuse als Virusvektoren mit 1 x 3 g/Ar; Wartezeit=7 Tage
- Orondis EVO (12 g/l Oxathiapiprolin + 125 g/l Azoxystrobin) in Blumenkohle, Chinakohl, Pak Choi, Spinat und verwandte Arten, Salat-Arten (ohne Salate) im Freiland gegen Falsche Mehltaupilze mit 1 x 10 ml/Ar; Wartezeit=21 Tage in Blumenkohle, Chinakohl; Wartezeit=14 Tage in Salat-Arten (ohne Salate), Spinat und verwandte Arten.
Die oben genannten Notfallzulassungen sind gültig vom 15.04.2025 bis 12.08.2025.