Lauchminierfliege
Flachbedeckung oder Anbau in Glas- oder Folienhäusern hat auf Schnittlauch und Bundzwiebel einen verfrühenden Effekt – und auch auf die Lauchminierfliege, die sich dort im vergangenen Herbst angesiedelt hat. Von solchen Beständen wandert sie jetzt bereits jetzt in benachbarten unbedeckten Freiland-Schnittlauch ein. Abseits solcher Situationen ist im Freiland aber noch nichts von der Lauchminierfliege zu sehen.
Modermilben
In mehreren Betrieben zeigen junge Gurken oder auch Paprika an den Blättern rätselhafte Verformungen und einstichartige Löcher. Diese Schäden lassen an Wanzen bzw. Erdflöhe denken. Ein Blick durch die Lupe verrät aber Modermilben (Tyrophagus sp.) als Verursacher. Man findet die knapp 0,5 mm langen, ovalen, farblos-durchscheinenden und lang beborsteten Tiere an der Blattunterseite oder zwischen den Kopf-/Herzblättern. Ohne Lupe sehen sie wie Sandkörner aus. Üblicherweise halten sich die gegen Trockenheit empfindlichen Tiere am Boden auf, wo sie u. a. von den Schimmelpilzen auf organischen Resten leben. Das starke Auftreten von Botrytis und anderen Pilzen im Winter hat wahrscheinlich ihre Vermehrung begünstigt. Jetzt wird diese Nahrung knapp und die Milben weichen auf junges, weiches Pflanzengewebe als Ersatz aus.
Der meist hohen Luftfeuchtigkeit ist es zu verdanken, dass sie sich dazu in schwindelerregende 30 oder mehr Zentimeter über den Boden wagen. Anhaltend sonnige, trockene Witterung sollte sie wieder in den Boden vertreiben, wo sie unschädlich sind. Wenn das nicht passiert, werden die Modermilben bei Behandlungen mit z. B. Schwefel, Neudosan Neu oder Raptol HP gegen Echten Mehltau oder Blattläuse miterfasst. Auch A. cucumeris wirkt gegen Modermilben an Pflanzen. Im Boden wird ihre Population u. a. durch dort lebende Raubmilben reguliert. Ein gezielter Einsatz von Hypoaspis oder Macrocheles dürfte aber kurzfristig keine Wirkung zeigen. Der noch kühle Boden verzögert deren ohnehin langsame Vermehrung zusätzlich.
Neben Gurken werden auch Paprika und Spinat durch Modermilben geschädigt.
Vorsicht ist bei Spinat im Gewächshaus geboten. Dort sind die jüngeren Blätter oft bedeckt von glasigen, etwa halbmillimetergroßen, runden Gebilde. Solange sich diese nicht bewegen und die Blätter sich normal entwickeln, kann man davon ausgehen, dass es sich bei den Kügelchen nicht um Milben, sondern um sogenannte Blasenhaare handelt. Diese werden von den Blättern selbst gebildet und liegen dann lose auf deren Oberfläche.
Bild: Löcher und Verformungen an jungen Gurkenblättern als Folge des Schabefraßes von Modermilben.
Zulassungen
Eine Notfallzulassung wurde ausgesprochen für Fonganil Gold (465,2 g/l Metalaxyl-M) in der Jungpflanzenerzeugung von Frische Kräuter und Salatarten im Gewächshaus für die anschließende Pflanzung im Gewächshaus oder Freiland. Anwendung nur auf versiegelten Flächen als Gießbehandlung mit 1 x 0,25 ml/m² in 2 l Wasser/m²; Wartezeit=60 Tage (Salat), 42 Tage (Basilikum) bzw. 28 Tage (Frische Kräuter außer Basilikum). Die Notfallzulassung ist gültig vom 14.03.2025 bis 11.07.2025.
Folgende Zulassungen/Zulassungserweiterungen wurden erteilt:
- Zulassungsweiterung von SpinTor in Frische Kräuter im Freiland gegen Thrips und Minierfliege mit 2 x 3 ml/Ar; Wartezeit=3 Tage.
- Zulassungserweiterung von Focus Ultra in Sojabohne (Verwendung als Frischgemüse) im Freiland gegen einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgen. Einjährige Rispe) mit 1 x 25 ml/Ar und gegen Quecke mit 1 x 50 ml/Ar; Wartezeit=28 Tage.
- Zulassungserweiterung von VextaDim 240 EC (240 g/l Clethodim) in Knollensellerie und Meerrettich im Freiland gegen einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen Acker-Fuchsschwanz, Einjährige Rispe, Weidelgras-Arten ) mit 1 x 7,5 ml/Ar; Wartezeit ist nicht erforderlich.
- Zulassungserweiterung von Previcur Energy in Blumenkohl im Freiland gegen Falschen Mehltau mit 1 x 25 ml/Ar; Wartezeit=14 Tage
- Zulassung von Polygandron STP (50 g/kg Pythium oligandrum M1) in Rote Bete im Freiland gegen Auflaufkrankheiten (nur zur Befallsminderung) zur Saatgutbehandlung mit 5 g/kg Saatgut und max. 20 g/ha (entspricht max. 4 kg Saatgut/ha); Wartezeit=F.