Rhabarber
Von Oktober bis Dezember können Kerb FLO und Setanta Flo (Propyzamid) zur Bekämpfung vor allem von einkeimblättrigen Unkräutern eingesetzt werden. Diese Mittel dürfen nicht im Pflanzjahr angewendet werden. Die beste Wirkung zeigen sie bei kühlem, feuchtem Boden. Mit Ausnahme von Quecke werden mehrjährige Unkräuter wie Ampfer, Ackerdistel, Löwenzahn oder Hahnenfuß von Propyzamid schlecht erfasst. Hier empfiehlt sich der Einsatz eines glyphosathaltigen Mittels in der Indikation „nach der Ernte oder nach dem Wiederergrünen“, z. B. Roundup PowerFlex, Roundup Rekord, Touchdown Quattro, Dominator 480 TF.
Für eine gute Wirkung sollte mit wenig Wasser gespritzt werden, die Temperatur sollte möglichst über 12 °C liegen, und
das Unkraut muss genügend Blätter haben, um den Wirkstoff aufzunehmen.
Der Rhabarber muss dagegen vollständig eingezogen sein, es dürfen also keine lebenden Blätter mehr vorhanden sein, und die neuen Knospen dürfen sich noch nicht zeigen. Nach den Frostnächten der letzten Woche sollte diese Voraussetzung auf vielen Flächen erfüllt sein.
Bild: Der Rhabarber hat keine grünen Blätter mehr, ein Einsatz von Glyphosat ist jetzt möglich. Das Leitunkraut Quecke
lässt sich aber auch mit Kerb Flo bekämpfen.
Bei der Anwendung von Glyphosat sind die seit September 2021 geltenden Einschränkungen zu beachten: Glyphosat darf in bestimmten Gebieten gar nicht mehr eingesetzt werden, nämlich in Kern- und Pflegezonen von Biosphärenschutzgebieten, in Wasserschutzgebieten und in Heilquellenschutzgebieten. Zu letzteren zählen ein gut achttausend Hektar großes Gebiet um Bad Krozingen herum, das annähernd in einem Viereck mit den Eckpunkten Hartheim, Hausen, Sölden und Sulzburg liegt, und eine kleinere Zone, die sich ungefähr zwischen Bad Bellingen, Rheinweiler und Tannenkirch aufspannt. Die exakte Lage der Heilquellenschutzgebiete ist einsehbar unter https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de (dort unter „Wasser“ die Kategorie oder unter https://rips-metadaten.lubw.de/ (dort „Heilquellenschutzgebiete“ in das Suchfeld eingeben und dann „WMS Heilquellenschutzgebiet“ auswählen).
Manche Glyphosat-Mittel tragen außerdem bezüglich bestimmter Anwendungen die Auflage NT307-90 (nur 90 % des Schlages dürfen behandelt werden), z. B. MON 79991.
Zulassungen
Der Wirkstoff Dimethomorph wurde nicht erneut genehmigt. Deshalb wurden die Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zum 20.11.2024 widerrufen. Abverkaufs- und Aufbrauchfrist enden am 20.05.2024. Nach dem Ende der Aufbrauchsfrist sind diese Mittel entsorgungspflichtig. Betroffen sind Forum, Orvego, Aktuan Gold, Banjo Forte, Dimethofin, DMM, Forum Gold, Metomor F.
Elatus Plus (100 g/l Benzovindiflupyr) wurde zugelassen in Speisezwiebel, Knoblauch, Schalotte, Winterheckenzwiebel im Freiland gegen Rost (Puccinia-Arten) und Purpurfleckenkrankheit (Alternaria porri), in Lauch gegen Rost, Septoria und Purpurfleckenkrankheit und in Schnittlauch gegen Rost mit 1 x 5 ml/Ar. Wartezeit = 21 Tage.
Luna Sensation wurde zugelassen im Freiland gegen Möhrenschwärze (Alternaria dauci), Echten Mehltau (Erysiphe heraclei) und Sclerotina sclerotiorum in Knollensellerie und Pastinake mit 2 x 5 ml/Ar und in Wurzelpetersilie mit 1 x 5 ml/Ar. Wartezeit = 14 Tage.
Problad (1255 g/l Lupinus albus L. Samen Extrakt) wurde zugelassen gegen Grauschimmel, Echten Mehltau bzw. Rost-Arten in Kohlgemüse, Wurzel- und Knollengemüse, Zwiebelgemüse, Sprossgemüse (Freiland), Blattgemüse, Frische Kräuter und Fruchtgemüse (Freiland und Gewächshaus) sowie Fruchtgemüse, ausgenommen Aubergine und Tomate (Gewächshaus) mit einer Wartezeit von jeweils 1 Tag.
Fonganil Gold (465,2 g/l Metalaxyl-M) hat eine Notfallzulassung nach Art. 53 der VO (EG) 1107/2009 erhalten gegen Falschen Mehltau zur Gießbehandlung im Gewächshaus auf versiegelten Flächen bei der Anzucht von Frischen Kräutern und Salat mit 1 x 0,25 ml/m 2. Die Wartezeit für Salat-Arten beträgt 60 Tage, für Basilikum 42 Tage, für andere Frische Kräuter 28 Tage. Diese Zulassung ist gültig vom 14.11. 2024 bis 13.03.2025.