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Weinbauinfo Markgräflerland Nr. 4.1 

Allgemeine Situation:

Etwas turbulent und holprig startet unsere Pflanzenschutzsaison. Nachdem im Weinbauinfo Nr.4 von gestern noch von wenigen mm Niederschlag die Rede war, sah die Welt heute Morgen ganz anders aus. So vielen über Nacht zwischen 15 und 20mm Regen, was zu einer Primärinfektion in den frühen Lagen und Sorten geführt hat. 

Rebschutz:

Peronospora und Oidium 

Da es nun einige Nachfragen gab, hier die aktuelle Empfehlung für frühe Lagen und Sorten zusammengefasst:

Um diese Infektion abzufangen und saubere Bestände von Anfang an zu gewährleisten, sollten in den frühen Lagen und Sorten, (alles deutlich über 3-Blatt-Stadium) welche bisher noch nicht behandelt wurden, möglichst bald (max. 48h nach dem Niederschlag) eine Behandlung mit kurativen Mitteln vorgenommen werden. Aufgrund der geringen Mittelmenge bleiben so auch die Kosten dieser Behandlung im Rahmen. 

Eine generelle Behandlung wird jedoch nicht empfohlen, alle anderen Lagen können wie geplant Ende der Woche mit einem Kontaktmittel behandelt werden. Generell handelt es sich hierbei um eine Sicherheitsvariante. Jahre wie 2023 haben jedoch gezeigt, wie früh sich solche Infektionen ausbreiten können und gerade am Anfang ist ein solcher Befall vergleichsweise einfach zu verhindern. Berücksichtigen Sie Ihre lokalen Niederschlagsmengen, das jeweilige Entwicklungsstadium in Kombination mit der Anfälligkeit der Lage und Sorte und entscheiden dann, ob eine Behandlung in Ihren frühen Lagen notwendig ist oder nicht.  

Mittelempfehlung:

Gegen Peronospora können Kurativmittel eingesetzt werden, wie z.B. Melody Combi (0,55kg/ha) oder Fantic F (0,6kg/ha). Gegen Oidium ist der Spritzbrühe Netzschwefel (3,6 kg/ha) zuzusetzen, wodurch auch Pockenmilben erfasst werden.  

Wichtig!

Sollten Sie noch ein dimethomorphhaltiges Mittel wie Orvego, Forum Gold oder VinoStar zu Hause haben, sollte dies mit dieser Spritzung dringend aufgebraucht werden. Hier endet die Aufbrauchfrist am 20.05.25 und ist danach sowieso wertlos bzw. muss beseitigt werden. 

Die Mittelmenge errechnet sich aus der Basismenge x 1 

Nächster Aufruf am Mittwoch, den 30.04.                          

gez. Mattmüller