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Pflanzenschutzmeldung Ackerbau Nr.12

Informationsdienst Pflanzenbau und Pflanzenschutz 

11.09.2024

Winterraps

Die Rapsaussaat ist in vollem Gange und wird in Kürze abschließen. Der immer wieder fallende Regen leistet Vorschub für den Aufbau einer Schneckenpopulation, deshalb muss auf ein feinkrümeliges Saatbett und eine gute Rückverfestigung Wert gelegt werden. Grobe Kluten unter denen sich Schnecken aufhalten können, sollten vermieden werden. Mit Jutesäcken, Bretter oder speziellen Schneckenfolien kann das Schneckenauftreten rasch festgestellt werden. Mit dem Ausstreuen von Schneckenkorn kann rasch Abhilfe geschaffen werden.

Bei den auflaufenden Beständen ist auch besonders auf den Lochfrassschaden durch Erdflöhe zu achten. Die Bekämpfungsrichtwert liegt vom Auflaufen bis zum 3-Blattstadium bei 10 % der Keim- und Laubblätter. In der Gelbschale können bis zum 6-Blattstadium 50 – 75 Käfer innerhalb von 3 Wochen toleriert werden. Ein größeres Schadpotential hat der spätere Fraß der Larven des Erdflohes. Zur Bewertung können die Fänge in der Gelbschale herangezogen werden. Auch das Auftreten des schwarzen Kohltriebrüsslers in der Gelbschale lässt sich auf dem Wege überwachen. Dieser fliegt ab Mitte September zu, den größten Schaden verursacht wiederum die Frasstätigkeit der Larven. Deshalb Gelbschalen in den Beständen aufstellen. In den Schutzgebieten ist das Aufstellen der Gelbschalen eine Pflichtmaßnahme. Nur nach Überschreiten der Schadschwelle (Dokumentation) ist eine Insektizidmaßnahme zulässig.

 

Wintergetreide in die Maisfruchtfolge einplanen

Wintergetreide zeigen sich ertragsstabiler als Sommerungen, da sie die Winterfeuchte besser nutzen können. Gesunde und widerstandsfähige Sorten, mit guten Bewertungen in den Kriterien Lagerneigung, Blatt- und Ährengesundheit eignen sich zur Aussaat. Die Sortenwahl 2024 richtet sich je nach Nutzungsrichtung und Vermarktungsmöglichkeiten ihres Handelspartners.

Folgende Sorten sind ggf. interessant:

 

Wintergerste

mehrzeilig: Esprit, KWS Exquis (Resistenz GGVZV)

zweizeilig: Almut, Arthene, SU Laubella, KWS Tardis

 

Winterroggen

KWS Tayo (H), SU Perspectiv EU (H)

 

Triticale

Rivolt EU, Charme

 

Dinkel

Badenkrone, Albertino, Badenglanz, Zollernfit

 

Winterweizen-früh

Rubisko EU (A), Akzent (A), Campesino (B), Chevignon EU (B),

Winterweizen 

Asory (A), SU Jonte (A), Knut (B), SU Mangold (B), KWS Keitum (C), KWS Emerick (E),

Moschus (E)

 

 EU = EU-sorte, H = Hybride, A, B, C, E = Qualitätseinstufung BSL

 

Weitere, ausführliche Informationen zu Wintergetreidekulturen und -sorten finden sie unter www.ltz-augustenberg.de > Arbeitsfelder >Pflanzenbau >Sorten.

Wintergerste kann auch noch im Oktober bei kühleren Temperaturen noch ausgesät werden. Das Virusübertragungsrisiko durch Läuse und Zikaden sollte dann reduziert sein. Bei derzeitigen Tagestemperaturen, ist die anstehende Aussaat von Wintergetreide der Blattlausinfektion ausgesetzt. Wenn nach dem Auflaufen der Wintergerste die Fahrgassen sichtbar werden, gilt es, die Bestände kontrollieren und im Bedarfsfalle ein B4-Insektizid einsetzen.

 

Maiswurzelbohrer-monitoring

Auch in diesem Jahr wird Ende September das Maiswurzelbohrer-monitoring im Rheintal wieder beendet werden. Vergleicht man die bisherigen Käferfänge der KW 29 bis KW 35 mit denen des Vorjahres so liegen wir im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald bis dato bei etwa 60 % der Vorjahresfänge, absolut bei 807 Käfer pro Falle im Jahr 2024 . Wahrscheinlich hat das regenreiche Witterungsgeschehen in der Vegetation diesen Rückgang an Käfern mitverursacht.

 Auch in diesem Jahr wurden auf 8 Standorten mit ca. 80 ha auf Saat- und Körnermaisflächen in den beiden Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald entomopathogene Nematoden zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers eingesetzt. Nach drei Jahren Testphase werden diese Versuche Ende September abgeschlossen und ausgewertet.

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