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Pflanzenschutz-Hinweis Gemüsebau Südbaden 2024 (KW 11)

Blattläuse

In kalten und frostfreien Gewächshäusern wächst jetzt die Zahl der Gierschläuse an Petersilie und Kerbel merklich an, auch Gefleckte und Gestreifte Kartoffellaus an den Winter- und Frühkulturen sowie an Unkräutern vermehren sich. Salatjungpflanzen, die für die Pflanzung im Freiland vorgesehen sind, sollten von diesen Befallsquellen ferngehalten werden, um nicht die Läuse gleich mit auf den Acker zu bringen, wo sie sich unterm Vlies ungestört vermehren können. 

Kohlmottenschildlaus

Ähnlich verhält es sich mit der Kohlmottenschildlaus. Kohljungpflanzen sollten nicht in Häusern zwischengelagert werden, in denen befallene Kohlrabi, Senfkohl etc. stehen.
Auch überwinterte Kohlkulturen im Freiland stellen eine Befallsquelle dar. Die Vliesbedeckung schützt die jungen Pflanzungen auf dem Acker jetzt noch vor zuwandernder Weißer Fliege. Bevor es abgenommen wird, sollten alte Bestände, die nicht mehr beerntet werden, umgebrochen werden. Idealerweise geschieht das, wenn es möglichst kalt ist. Dann sind die Kohlmottenschildläuse zu träge um zu flüchten.

Kohlmottenschildläuse auf überwintertem Wirsing
Bild: Kohlmottenschildläuse am Seitentrieb eines ageernteten, überwinterten Wirsings.



Zikaden

Auch in ungeheizten Häusern werden die Zikaden aktiv. Eine Bekämpfung sollte durchgeführt werden, bevor eine neue Generation heranwächst. Geeignet ist u. a. NeemAzal-TS. Beim Einsatz von Teppeki gegen Blattläuse kann eine Nebenwirkung gegen Zikaden beobachtet werden. 

Falscher Mehltau

Die Bedingungen im Gewächshaus für Falschen Mehltau an Radies, Rucola, Salat u. a. sind immer noch gut. Eine längere sonnige und trockene Phase, die das Infektionsgeschehen bremsen könnte, zeichnet sich derzeit nicht ab. Fungizidschutz ist weiterhin nötig. Außerdem kann mit Klimaführung Einfluss genommen werden. Bei bedecktem Himmel kann auch nachts maximal gelüftet werden. Wassergaben sollten nur selten, dafür in größeren Mengen erfolgen, damit die Blätter möglichst selten nass werden. Der Nutzen einer zusätzlichen Vliesauflage im Gewächshaus ist bei trübem Wetter fraglich. Sie nimmt tagsüber Licht, und nachts ist sie wegen der Wolkendecke als Schutz vor Wärmeabstrahlung nicht nötig.
Im Freiland überwiegen die Vorteile der Vliesabdeckung als Schutz vor einem Kälteeinbruch. Stärkerem Frost kann das Gewebe am Strunk schädigen und so Eintrittspforten für Botrytis schaffen. 

Zulassungen

Teppeki wurde zugelassen gegen Blattläuse im Freiland an Dicke Bohne, Buschbohne, Stangen- und Feuerbohne zur Verwendung als Trockengemüse. Aufwandmenge 0,7 bis 1,4 g/Ar. Anwendung bis 10 % der Hülsen die sortentypische Länge erreicht haben, eine Wartezeit ist nicht ausgewiesen (WF=F).

Finalsan (186,7 g/l Pelargonsäure) wurde zugelassen in Kohlrabi, Basilikum, Feldsalat, Rucola, Spinat, Kohlrübe, Knollensellerie, Möhre, Petersilienwurzel, Pastinake, Rote Bete, Speisezwiebel gegen Unkräuter zur Einzelpflanzenbehandlung mit optischer 
Unkrauterkennung mit speziellen Geräten (Kilter AX-1), Eine Wartezeit ist nicht ausgewiesen (WF=F). 

Botiga (300 g/l Pyridat + 90 g/l Mesotrione): Zugelassen in Zuckermais gegen Unkräuter mit 1 x 10 ml/Ar oder 2 x 5 ml/Ar. Eine Wartezeit ist nicht ausgewiesen (WF=F). 

Sonstiges

Den Pflanzenschutz nur streifend, aber trotzdem interessant ist ein neuer Erzählstrang, der sich im Drama um Glyphosat möglicherweise entwickelt. Ein Beitrag in „Forschung Aktuell“ im Deutschlandfunk vom 11. März geht der Möglichkeit nicht-landwirtschaftlicher Quellen von Glyphosat in Oberflächengewässern nach. 
Nachzuhören unter:
https://www.deutschlandfunk.de/gift-aus-mysterioeser-quelle-woher-stammt-das-glyphosat-in-unseren-fluessen-dlf-180e4221-100.html

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