Informationsdienst Pflanzenbau und Pflanzenschutz
19. April 2023
Wintergerste
Die Wintergerste ist vorwiegend im BBCH-Stadium 32 - 34.Lokal ist die Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit sichtbar. Sind die zwei obersten Blätter noch gesund, kann die Spritzung noch bis zur Abschlussbehandlung zum Grannenschieben hinausgezögert werden. Sollte je nach Entwicklungstand ein Wachstumsregler zum Einsatz kommen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt gegeben.
Triticale und Roggen
Mehltau ist vorhanden, jetzt auch auf Rostkrankheiten achten. Die Abschlussbehandlung steht in Kürze an.
Winterweizen
Der Winterweizen ist je nach Standort im Stadium BBCH 32. Das kalte und trockene Wetter gab den gängigen Pilzerregern wie im April kaum Vorschub, bislang sind die Bestände noch relativ gesund, vereinzelt mit der Ausnahme von Mehltau aber auch Septoria tritici. Laut dem Prognosewarnsystem ISIP sind durch den Niederschlag, Infektionswahrscheinlichkeiten auch für Gelbrost gegeben. Aus diesem Grunde sollten ab sofort in regelmäßigen Abständen Bestandskontrollen durchgeführt werden. Zum Teil sind die Bestände üppig, ein Wachstumsreglereinsatz mit dem Wirkstoff Trinexapac sollte bis BBCH 32 abgeschlossen sein. Blattläuse und Getreidehähnchen wurden noch nicht gesichtet, im Schnitt der Jahre ist eine Behandlung nicht erforderlich.
Sommergerste
Die Sommergerste ist im Stadium Ende Bestockung bis Anfang Schossen. Sofern die Unkrautbekämpfung nicht schon durch den Striegel erledigt wurde, sollte die chemische Behandlung, bei Befahrbarkeit der Flächen abgeschlossen werden. Jetzt auf Pilzinfektionen wie Mehltau, Netzflecken und Rhynchosporium achten. Laut ISIP sind bei zunehmender Erwärmung günstige Infektionsbedingungen gegeben. Kontrollieren sie ihre Bestände.
Winterraps
10 bis 20 % der Rapspflanzen sind im Blühstadium, die kühlen Nachttemperaturen bremsen eine zügige Entwicklung. Ab diesem Stadium schädigt der Rapsglanzkäfer nicht mehr, das Abklopfen der Blütenknospen lag unter dem Bekämpfungsrichtwert von 10 Käfern pro Pflanze.
Feucht-nasse Witterung fördert die Entwicklung von Sclerotinia (Weißstängeligkeit) ab Blühbeginn, was auch zu erheblichem Ertragsverlust führen kann. Der optimale Einsatzzeitpunkt einer Bekämpfung ist gegeben, wenn 30 – 40% der Blüten am Haupttrieb geöffnet sind. Fallen Blütenblätter nach der Behandlung in die Blattachsel herunter, nehmen sie den Wirkstoff mit und wirken am Ort der Infektion. Geeignet wäre z.B. Cantus Gold, als Azol-freies Fungizid.
Mais
Vereinzelt hat die Maisaussaat schon begonnen. Die Allgemeinverfügung wurde verlängert, d.h. zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers darf in den ausgewiesenen Gebieten aber auch nach Vorgaben des Gemeinsamen Antrages, nur zweimal Mais in Folge angebaut werden. Grundsätzlich sind warme, gut abgetrocknete, tragfähige Böden, bei einer Bodentemperatur von 8 – 10 C° ideal geeignet zur Aussaat. Nach dem Motto, die Aussaat so früh wie möglich, so spät wie nötig.