Heuwiesen und Weiden, die mit keiner oder moderater Düngung geführt werden, übernehmen wieder ihr ursprünglichen Charakter, ertragsarmer dennoch mit höheren ökologischen Wert.
Dafür stehen dem Bewirtschafter verschiedene Ausgleichformen zur Verfügung: Siehe FAKT B-Gruppe und Ökoregelungen (ÖR).
Besonders wichtig ist die Förderung für artenreichere Wiesen - 4 Kennarten (ÖR 5) und 6 Kennarten (Fakt B 3.2) - welche je nach Standort mehr oder weniger prägend sein kann, mit unterschidlichen Kennarten aus der Liste.
Diese Art Wiesen können einen Naturschütztstatus haben, Siehe in FIONA (GIS > Menu >Karten > Gebietskulissen > Kulisse Mähwiesen und > Kulisse §30 Biotope )
Für die extensive Bewirtschaftung von FFH Mähwiesen bzw. Biotope sind folgende Förderungen wichtig: FAKT B4 und B5. Wenn Diese besonders wichtig sind ist ein Vertrag nach Landschaftpflege Richtlichie (LPR) mit der UNB oder LEV möglich.
Über Bewirtschaftung und Vorkommen der Kennarten im Landkreis lesen Sie bitte weiter.
Artenreiche Fettwiesen und Weiden
sind durch 1 bis 3 Nutzungen und eine regelmässige moderate Düngung entstanden. Daraus wurden alle intensivere Grünlandformen entwickelt.
Tal-Fettwiesen (Typische Glatthaferwiesen)
entwickeln sich bis ca. 600 MüM mit einer geprägten Heunutzung. In sonnigeren Lagen auch etwas höher (Wutachschlucht?) Ein ausgeprägter Obergrasschicht mit Glatthafer, Wiesenschwingel u.a. ist charakteristisch.
- Zwei bis drei Nutzungen, Ertrag 50–80 dt TM/ha,
- Erster Schnitt meist zur Blüte der bestandsbildenden Gräser; 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später.
- Gelegentliche Frühschnitte (in wüchsigen Frühjahren) oder Spätschnitte zur Aussamung (in regenreichen Ernteperioden) stärken die Wiese. Bei Frühschnitt dementsprechend die Nutzungspause verlängern.
- Schnitthöhe ca. 7 cm. Obergräser sind auf tieferen Schinitte sehr empfindlich.
- Rückführung der Nährstoffe über circa 50-70 dt/ha Festmist oder 20 m3/ha 1:1 verdünnte Gülle;
- Vorweide oder Herbstweide bei trockenen Bodenbedingungen.
Wichtige Gräser
Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Kennarten (Fakt / ÖR5)
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Margerite (Chrysanthemum leucanthemum)
Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Wiesen-Bocksbart (Tragopogon orientalis)
Andere Arten
Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Wolliges Honiggras (Holens lanatus)
Pastinak (Pastinaca sativa)
Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
Frische bis feuchte Talfettwiesen
entwickeln sich ebenfalls bis ca. 600 MüM auf tiefgründigeren, teilweise vom Grundwasserspiegel geprägten Böden. Im Obergrasschicht ist regelmässig Wiesenfuchsschwanz oder Knaulgras zu sehen.
- Zwei bis drei Nutzungen, Ertrag 60–90 dt TM/ha
- Erster Schnitt ab Ende Mai, zur Blüte des bestandsbildenden Grases, 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später
- Schnitthöhe ca. 7 cm. Evtl. 1-2 cm kürzer bei sehr Stoppelreiche Bestände, v.a. bei Spätschnitte
- Rückführung der Nährstoffe über max. 50-70 dt/ha Stallmist oder Festmist oder 20 m3/ha
1:1 verdünnte Gülle
- Schwierieg zu beweiden aufgrunf von feucht-nassen Bodenbedingungen.
Wichtige Gräser
Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)
Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Kennarten (Fakt, ÖR5)
Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
Kohldistel (Cirsium oleraceum)
Tag-Lichtnelke (Melandrium rubrum)
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolo-phus)
Andere Arten
Engelwurz (Angelina sylvestris)
Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
Zaun-Wicke (Vida sepium)
Trockene Glatthaferwiesen (Salbei-Glatthaferwiesen)
enwickeln sich auf den gleichen Standorten wie die typische Glatthaferwiese, auf flachgründigen, durchlässigen eher alkalischen Böden. In der Regel auf Kalk (Löffingen-Raum, Schönberg) oder aud Schotter (Rheintal). Im Grasschicht ist regelmässig aufrechte Trespe zu sehen.
- Eine bis zwei Nutzungen, Ertrag 30–60 dt TM/ha
- Erster Schnitt zu oder nach der Blüte des bestandsbildenden Grases; 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später
- Das Ausfallen der 2. Nutzung kann zur Verbrachen führen mit Verlust von Biodiversität.
- Rückführung der Nährstoffe über circa 50-70 dt/ha Festmist: Unbedingt auf Ertrag achten. Gülle ungeeignet: Max 10-15 m3 1:1 verdünnte Gülle nicht zum 1. Aufwuchs
- Je artenreicher, desto nutzungselastischer: Können Kennarten der Kalkmagerrasen vorkommen
- Wenn 1. Aufwuchs beweidet wird, sich an den o.b. Nutzungspausen halten: Wenn die 1. Nutzung vor dem üblichen Schnittzeitpunkt erfolgt, die Nutzungspause dementsprechend verlängern
Wichtige Gräser
Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
Aufrechte Trespe (Bromus erectus) '
Kennarten (Fakt / ÖR5)
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
Feld Witwenblume (Knautia arvensis)Margerite (Chrysanthemum leucanthemum)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
Andere Arten
Flaum-Hafer (Avena pubescens)
Weiche Trespe (Bromus mollis) '
Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)
Bergfettwiesen
lösen die Talfettwiesen ab 600-700 MüM auf den Schwarzwaldhängen, in den schattigen Tälern deutlich tiefer, bis über 1000 MüM und im ganzen Löffingen Raum. Gekennzeichnet sind sie durch den Goldhafer, einen grösseren Kräuteranteil und i.d.R. das Fehlen von einem ausgeprägten Obergrasschicht. Je nach Fruchtbarkeit des Standortes gibt es etwas andere Bewirtschaftungsansrüche, das Vorkommen der Kennarten ist dennoch ähnlich.
Fruchtbare Standorte: Montane Glatthaferwiese (Ertragreichste, mit richtigem Obergrasschicht aus Glatthafer, Wiesenschwingel) Bergfettwiesen mit Wiesenfuchsschwanz oder Wiesentorchschnabel; Bergfettwiese mit Rotschwingel (Ertragsarme)
- Ab 2 Nutzungen, Ertrag 40–60 dt TM/ha
- Erster Schnitt zur Blüte der bestandsbildenden Grases; 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später.
- Rückführung der Nährstoffe über max. 50-70 dt/ha Festmist oder 10-15 m3/ha 1:1 verdünnte Gülle: Auf Ertrag achten
- Je artenreicher, desto nutzungselastischer
Ungünstigere Standorte: Bergfettwiese mit Rotschwingel und Bärwurz
- Bei 1 (- 2) Nutzung, Ertrag 30–40 dt TM/ha
- Wenn beweidet, keine regelmässige Düngung notwendig
- Wenn gemäht, max. 50 dt/ha Festmist alle 2-3 Jahre: Gülle ungeeignet (Max 10 m3 1 bis 2:1 verdünnte Gülle nicht zum 1. Aufwuchs alle 2-3 Jahre)
- Können Kennarten der Borstgrasrasen vorkommen und andere seltene Arten wie Arnika.
Wichtige Gräser
Goldhafer (Trisetum flavescens)
Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
Kennarten (Fakt / ÖR5)
Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigra)
Weicher Pippau (Crepis mollis)
Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra)
Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta)
Blutwurz (Polentilla erecta)
Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
Bärwurz (Meum athamanticum)
Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
Andere Arten
Große Bibernelle (Pimpinella major)
Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
Frauenmantel (Alchemilla monticola)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Wald-Rispengras (Poa chaixii)
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