Biodiversität

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Hier werden Wiesentypen vorgestellt, deren Pflanzengemeinschaften keine Steigerung der Nutzung aushalten und deutlich unter einer erhöhten Düngung leiden. Diese Art Heumatten und Mähweiden prägten die europäische Wiesenlandschaft der letzten 3 Jahrhunderten bis dem zweiten Nachkriegzeit.

Jetzt sind nur noch Relikten übrig geblieben und werden durch die Natura 2000 Verordnung geschützt, wenn eine Wiese eine Mindestanzahl an Pflanzenarten aufweist, wo die Nährstoffzeiger den Magerkeitzeigern unterliegen: Sie sind die Flachland und Bergland Mähwiesen. Dauwerweiden können auch eine ähnliche Pflanzengemeinschaft aufweisen, deshalb können auch (umstritten?) als Mähwiesen geschützt werden. Landwirtschaftlich kann man sagen, dass je nach Standort und möglichkeit einer 3. Nutzung, wenn jährlich weniger als 50-70 Kg N pro Hektar anfällt.

Wegen ihrem Schutzstatus steht den Bewirtschaftern die Förderungen B4 und B6 in FAKT zu, wenn Sie eine wenig intensive Bewirtschaftung aufweisen können. 

In diesen Wiesen und Weiden sind auch häufig die Kennarten aus der Liste ...... zu finden. Dann ist möglich der antrag der Öko Regelung 5 oder die Massnahme B 1.2 in FAKT zu beantragen. Hier spielt eine leicht erhöhte Düngung oder Nutzung keine Rolle, insofern die Kennarten gemäss aktueller Aufnahme Methode des MLR nachweisbar sind.

Artenreiche Fettwiesen und Weiden



Tal-Fettwiesen: Typische Glatthaferwiesen

  • ·         Zwei bis drei Nutzungen, Ertrag 50–80 dt TM/ha,
  • ·         Nährstoffentzug circa 120 kg N, 40 kg P und 180 kg K pro Hektar,
  • ·         Erster Schnitt zur Heugewinnung nicht vor Anfang Juni,
  • ·         Rückführung der Nährstoffe über circa 25 m3/ha Gülle oder 180 dt/ha Stallmist;
  • ·         Dritter Aufwuchs wird in Hofnähe meist beweidet.








Frische bis feuchte Glatthaferwiesen (Kohldistel-Glatthaferwiesen) 

  • Drei Nutzungen, Ertrag 60–90 dt TM/ha,
  • Nährstoffentzug circa 130 kg N, 50 kg P und 190 kg K pro Hektar,
  • Erster Schnitt Ende Mai bis Mitte Juni,
  • Rückführung der Nährstoffe über circa 200 dt/ha Stallmist oder 30 m3 Gülle;




Trockene Glatthaferwiesen (Salbei-Glatthaferwiesen und wärmeliebende Glatthaferwiese)

  • ·         Eine bis zwei Nutzungen, Ertrag 30–60 dt TM/ha,
  • ·         Nährstoffentzug circa 70 kg N, 30 kg P und 100 kg K pro Hektar,
  • ·         Erster beziehungsweise einziger Schnitt Anfang bis Mitte Juni,
  • ·         Rückführung der Nährstoffe über circa 90 dt/ha Stallmist oder 15 m3 Gülle;
  • ·         Je artenreicher, desto nutzungselastischer.



Wichtige Gräser

  • Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus) '

Kennarten


  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
    Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
  • Feld Witwenblume (Knautia arvensis)
    Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)
  • Margerite (Chrysanthemum leucanthemum)
    Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)



Andere Arten

  • Flaum-Hafer (Avena pubescens)
  • Weiche Trespe (Bromus mollis) '



Montane Glatthaferwiesen und Goldhaferwiesen

·         Eine bis zwei Nutzungen, Ertrag 30–60 dt TM/ha,
·         Nährstoffentzug circa 70 kg N, 30 kg P und 100 kg K pro Hektar,
·         Erster beziehungsweise einziger Schnitt Anfang bis Mitte Juni,
·         Rückführung der Nährstoffe über circa 90 dt/ha Stallmist oder 15 m3 Gülle;
·         Je artenreicher, desto nutzungselastischer.


Wichtige Gräser


Goldhafer (Trisetum flavescens)

Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)

Kennarten


Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigra)
Weicher Pippau (Crepis mollis)
Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra)

Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta)
Blutwurz (Polentilla erecta)

Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)

Bärwurz (Meum athamanticum)

Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)





Andere Arten

Große Bibernelle (Pimpinella major)

Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)

Frauenmantel (Alchemilla monticola)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)

Wald-Rispengras (Poa chaixii)



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Magere Standorte