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Heuwiesen und Weiden, die mit keiner oder moderater Düngung geführt werden, gewinnen ihre ursprünglichen Charakter zurück, ertragsarmer dennoch mit höherem ökologischen Wert.

Dafür stehen dem Bewirtschafter verschiedene  Ausgleichformen zur Verfügung: Siehe FAKT B-Gruppe und Ökoregelungen (ÖR).

Besonders wichtig ist die Förderung für artenreichere Wiesen - 4 Kennarten (ÖR 5) und 6 Kennarten (Fakt B 3.2).  Über Liste der Kennarten und die Aufnahme Methode; siehe Kennarten des artenreichen Grünlands. Wichtig: Ab 2026 Nachweis der Kennarten nur über die  App Profil(bw) möglich.

Diese Art Wiesen können einen Naturschütztstatus haben, Siehe in FIONA   (GIS > Menu >Karten > Gebietskulissen > Kulisse Mähwiesen und > Kulisse §30 Biotope).

Für die extensive Bewirtschaftung von FFH Lebensraumtypen (LRT) - "Mähwiesen" bzw. "Biotope" - sind folgende Förderungen wichtig: FAKT B4 und B5.   Wenn die LRT besonders wichtig sind ist ein Vertrag nach Landschaftpflege Richtlichie (LPR) mit der UNB oder LEV möglich.

Über Bewirtschaftung und Vorkommen der Kennarten im Landkreis lesen Sie bitte weiter.

Artenreiche Fettwiesen und Weiden

sind durch 1 bis 3 Nutzungen und eine regelmässige moderate Düngung entstanden. Daraus wurden alle intensivere Grünlandformen entwickelt. 

Tal-Fettwiesen (Typische Glatthaferwiese)

entwickeln sich bis 500-600 MüM durch Heunutzung. In sonnigeren Lagen westlich und östlich vom Schwarzwald auch etwas höher.  Ein ausgeprägter Obergrasschicht mit Glatthafer, Wiesenschwingel u.a. ist charakteristisch. 

  • Zwei bis drei Nutzungen, Ertrag 50–80 dt TM/ha,
  • Erster Schnitt meist zur Blüte der bestandsbildenden Gräser; 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später.
  • Gelegentliche Frühschnitte (in wüchsigen Frühjahren) oder Spätschnitte zur Aussamung (in regenreichen Ernteperioden) stärken die Wiese. Bei Frühschnitt dementsprechend die Nutzungspause verlängern.
  • Schnitthöhe ca. 7 cm. Obergräser sind auf tieferen Schinitte sehr empfindlich.
  • Rückführung der Nährstoffe über circa 50-70 dt/ha Festmist oder 20 m3/ha 1:1 verdünnte Gülle;
  • Vorweide oder Herbstweide bei trockenen Bodenbedingungen.

Schutzstatus

LRT 6510 beim Erreichen von einer Mindestzahl von Pflanzenarten, sowie bewertungsrelevanten Arten mit Berücksichtigung von LRT-entwertenden Arten. 

 


Frische bis feuchte Talfettwiesen

entwickeln sich ebenfalls bis 500-600 MüM auf tiefgründigeren, teilweise vom Grundwasserspiegel geprägten Böden. Im Obergrasschicht ist regelmässig Wiesenfuchsschwanz oder Knaulgras zu sehen.

  • Zwei bis drei Nutzungen, Ertrag 60–90 dt TM/ha
  • Erster Schnitt ab Ende Mai, zur Blüte des bestandsbildenden Grases, 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später
  • Schnitthöhe ca. 7 cm. Evtl. 1-2 cm kürzer bei sehr Stoppelreiche Bestände, v.a. bei Spätschnitte
  • Rückführung der Nährstoffe über max. 50-70 dt/ha Stallmist oder Festmist oder 20 m3/ha 1:1 verdünnte Gülle
  • Schwierieg zu beweiden aufgrunf von feucht-nassen Bodenbedingungen.

Schutzstatus

LRT 6510 beim Erreichen von einer Mindestzahl von Pflanzenarten, sowie bewertungsrelevanten Arten mit Berücksichtigung von LRT-entwertenden Arten. 


Trockene Glatthaferwiesen (Salbei-Glatthaferwiesen)

enwickeln sich auf den gleichen Standorten wie die typische Glatthaferwiese, auf flachgründigen, durchlässigen eher alkalischen Böden. In der Regel auf Kalk (Löffingen-Raum, Schönberg) oder aud Schotter (Rheintal). Im Grasschicht ist regelmässig aufrechte Trespe zu sehen.

  • Eine bis zwei Nutzungen, Ertrag 30–60 dt TM/ha
  • Erster Schnitt zu oder nach der Blüte des bestandsbildenden Grases;  2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später
  • Das Ausfallen der 2. Nutzung kann zur Verbrachen führen mit Verlust von Biodiversität.
  • Rückführung der Nährstoffe über circa 50-70 dt/ha Festmist: Unbedingt auf Ertrag achten. Gülle ungeeignet: Max 10-15 m3 1:1 verdünnte Gülle nicht zum 1. Aufwuchs
  • Je artenreicher, desto nutzungselastischer: Können Kennarten der Kalkmagerrasen vorkommen
  • Wenn 1. Aufwuchs beweidet wird, sich an den o.b. Nutzungspausen halten: Wenn die 1. Nutzung vor dem üblichen Schnittzeitpunkt erfolgt, die Nutzungspause dementsprechend verlängern


Schutzstatus

LRT 6510 beim Erreichen von einer Mindestzahl von Pflanzenarten, sowie bewertungsrelevanten Arten mit Berücksichtigung von LRT-entwertenden Arten. 


Bergfettwiesen

lösen die Talfettwiesen ab 600-700 MüM auf den Schwarzwaldhängen, in den schattigen Tälern deutlich tiefer, bis über 1000 MüM und im ganzen Löffingen Raum. Gekennzeichnet sind sie durch den Goldhafer, einen grösseren Kräuteranteil und i.d.R.  das Fehlen von einem ausgeprägten Obergrasschicht. Je nach Fruchtbarkeit des Standortes gibt es etwas andere Bewirtschaftungsansrüche, das Vorkommen der Kennarten ist dennoch ähnlich.

Fruchtbare Standorte: Montane Glatthaferwiese (Ertragreichste, mit richtigem Obergrasschicht aus Glatthafer, Wiesenschwingel)  Bergfettwiesen mit Wiesenfuchsschwanz oder Wiesentorchschnabel; Bergfettwiese mit Rotschwingel (Ertragsarme)

  • Ab 2 Nutzungen, Ertrag 40–60 dt TM/ha
  • Erster Schnitt zur Blüte der bestandsbildenden Grases; 2. Nutzung 6 bis 8 Wochen später.
  • Rückführung der Nährstoffe über max. 50-70 dt/ha Festmist oder 10-15 m3/ha 1:1 verdünnte Gülle: Auf Ertrag achten
  • Je artenreicher, desto nutzungselastischer

Ungünstigere Standorte: Bergfettwiese mit Rotschwingel und Bärwurz

  • Bei 1 (- 2) Nutzung, Ertrag 30–40 dt TM/ha
  • Wenn beweidet, keine regelmässige Düngung notwendig
  • Wenn gemäht, max. 50 dt/ha Festmist alle 2-3 Jahre: Gülle ungeeignet (Max 10 m3 1 bis 2:1 verdünnte Gülle nicht zum 1. Aufwuchs alle 2-3 Jahre)
  • Können Kennarten der Borstgrasrasen vorkommen und andere seltene Arten wie Arnika.

Schutzstatus

LRT 6520 beim Erreichen von einer Mindestzahl von Pflanzenarten, sowie bewertungsrelevanten Arten mit Berücksichtigung von LRT-entwertenden Arten. 


Tal und Berg Fettweiden

Kennarten werden auch in Weiden gefunden, wenn extensiv genutzt;  Diese entsprechen mehr oder weniger Diejenigen der Wiesen in den gleichen Standorten - im Berggebiet deutlich einfacher. Wenn die Weiden artenreich sind, können auch als FFH-Mähwiesen geschützt werden.

  • Rotschwingel ist dem deutschen Weidelgras deutlich überlegen

Umtriebsweiden

  • Höhe Beweidungsintensität (Ideal 3-6 Tage Koppeln)
  • Besatzruhe 6-8 Wochen wenn 1. Nutzung bei der Blüte des Bestandesbildenden Grases. Frühere Koppel (In Mai betreten) mind. 8 Wochen
  • Verlassen der Koppel spätestens bei 5cm -höhem Grasbestand.
  • Rückführung der Nährstoffe ausser Weidekot nicht notwendig

Standweiden (> ca. 3 Wochen-Koppeln) 

  • 1. Nutzung bei gut entwickeltem Grasbestand.
  • Bei 1 Nutzung: Tiefer Besatz (ca. 0,3-0,5 GV/ha) 
  • Bei 2 Nutzungen, 6-8 Wochen Besatzruhe, Verlassen der Koppel spätestens bei 5cm -höhem Grasbestand.

Magere Standorte

Bodensaure Magerrrasen

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Kalkmagerrasen

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Nasswiesen und Weiden

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