Lauchminierfliege
Der Flug der Lauchminierfliege hat begonnen. Wo ein Insektenschutznetz für Lauch, Knoblauch oder Zwiebeln vorgesehen ist, sollte dieses sofort aufgelegt werden. Steht Schnittlauch im Umkreis von etwa 50 m, und sind an diesem Fraßpunkte zu sehen, ist es für diese Maßnahme bereits zu spät, weil einzelne Lauchminierfliegen bereits eingewandert sind. In dem Fall ist ein Insektizideinsatz nötig, um Schäden zu verhindern. Kontaktmittel wie Karate Zeon oder SpinTor (nicht in Knoblauch) müssen bald eingesetzt werden, am besten auch im benachbarten Schnittlauch. Mit systemischen Mitteln wie NeemAzal-T/S (in Schnittlauch nur mit einzelbetrieblicher Genehmiung erlaubt) oder Benevia (nur in Zwiebelgewächse) hat man noch etwa eine Woche Spielraum. Bei Zwiebelgewächsen und Lauch, die weit entfernt von Schnittlauch stehen, kann es noch zwei Wochen oder mehr dauern, bis die Lauchminierfliegen dort eintreffen. Entsprechend kann der Insektizideinsatz noch hinausgezögert werden. Allerdings muss bei der Terminierung auch das Wetter berücksichtigt werden. NeemAzal-T/S wirkt bei 20 °C besser als bei 14°C.
Selleriefliege
An Blättern von Sellerie, Liebstöckel, Pastinak und manchmal auch Petersilie gibt es seit wenigen Wochen wieder Platzminen von Selleriefliegen-Maden. Ihre Zahl ist viel geringer als im Frühjahr. Wenn sich unerwartet wieder wärmere Witterung einstellt, kann weitere Eiablage möglich sein. Echte Schäden sind aber auch dann wohl nur in Liebstöckel und Stangensellerie möglich. Wo bereits stärkerer Befall zu sehen ist, können je nach Kultur Karate Zeon, Minecto One oder NeemAzal-T/S eingesetzt werden.
Möhrenfliege
Die Fallenfänge der Möhrenfliege gehen zurück. Auch das Prognosemodell berechnet abnehmende Aktivität. Damit dürfte das Ende der diesjährigen Möhrenfliegensaison bevorstehen. Weitere Maßnahmen sind nicht mehr erforderlich.
Kohldrehherzgallmücke (KDHGM)
Das gilt auch für die Kohldrehherzgallmücke: Es gibt kaum noch frische Schäden und auch die Fangzahlen in der Pheromonfalle gehen deutlichen zurück, trotz milder Temperaturen. Eine erneute Zunahme der Aktivität der KDHGM ist in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten.
Kohlfliege
Bei regnerischer Witterung oder starker Taubildung im Spätsommer und Herbst trocknen die Pflanzen kaum noch ab. Eier der Kohlfliege, die in die Blattachseln gelegt werden, können sich zu Maden entwickeln und an Köpfen und Röschen von China- und Kopfkohl, Rosenkohl und Flower Sprouts fressen. Zum Fraßschaden kommen oft sekundäre Infektionen mit bakteriellen Fäulen hinzu, besonders bei Chinakohl. Wirksam sind u. a. Benevia, Minecto One (Blumen- und Kopfkohle), SpinTor (alle Kohlarten), Nokaut (Chinakohl, Blumen- und Kopfkohle) oder Karate Zeon (Chinakohl, Kohlrabi, Blumen- und Kopfkohle,). Die Temperaturansprüche der Kohlfliege sind gering. An sonnigen Tagen fliegt sie noch bei Lufttemperaturen um 15 °C. Deshalb ist auch jetzt noch Eiablage möglich.
Raupen
In Salat und Kohl ist weiterhin auf Raupen zu achten. Dank des angekündigten Regentiefs ist in der kommenden Woche das Risiko für neuen Befall aber gering.
Da die Fallenfänge der Lauchmottnoch nicht deutlich zurückgegangen sind, sollten die Bestände weiter kontrolliert werden. Abgesehen von Bacillus-thuringiensis-Mitteln wirken die gegen Lauchmotte zugelassenen Mittel auch gegen Lauchminierfliege und umgekehrt.
An Tomate, Gurke etc. im Gewächshaus gibt es immer noch vereinzelt Blattschäden durch Fraß von Gemüse- und Gammaeule. In den kommenden Wochen sollte auf Einbohrlöcher der Baumwollkapseleule an Früchten und Stängeln geachtet werden. Bisher hat sie sich sehr rar gemacht. In dieser Woche sind die Fangzahlen in den Pheromonfallen aber doch noch leicht angestiegen, so dass man von einem Flughöhepunkt sprechen kann, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau. Bei anhaltend kühlen Nächten ist die Aktivität der Falter aber gering, größere Schäden sind weiterhin unwahrscheinlich.
Blattläuse
Weiterhin ist die Große Salatblattlaus (Nasonovia ribisnigri) in Salat zu finden, an den trockenen Tagen dieser Woche wurden örtlich bisher lausfreie Sätze von ihr neu besiedelt.
In Kohl findet man vereinzelt Kolonien der Mehligen Kohlblattlaus, sehr selten auch Pfirsichlaus in Chinakohl. Die Situation muss weiter beobachtet werden.