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Kulturführung Obstbau Rundschreiben Nr. 5 2019

Wetter und Entwicklung

Nach den kühleren regnerischen Tagen und dem lokalen Frost letztes Wochenende, bleibt es ungemütlich, aber voraussichtlich trockener. Für die nächsten Tage sind örtlich Boden- und Luftfrost vorhergesagt. Denken Sie daran, dass kleine Früchte empfindlicher als die Blüten sind. Die Vorbereitung der Frostschutzberegnung ist längst überfällig.

Die Blüte schreitet voran, die tiefen Tag- und Nachttemperaturen haben sie nur etwas verzögert. Die Zwetschgen-/Mirabellenblüte ist fast vorbei. Kirschen und Birnen sind in Vollblüte, je nach Lage und Sorte. Auch die Apfelblüte hat je nach Lage begonnen.

Lastschrifteinzug AEO Freiburg Beitrag inklusive PS-Fax und Zeitschriften-Abo

Am 25. April 2019 nach Ostern werden die AEO-Beiträge und Kosten für die Zeitschriftenabos, die über den AEO Freiburg laufen, bei Ihnen per SEPA-Lastschrift eingezogen. Anbei die Kostengegen-überstellung der alten und neuen Kosten zur besseren Übersicht.

                                                                 ALT         NEU

Mitgliedschaft                                           25,00 €    35,00 €

Mitgliedschaft + PS-Fax                             37,00 €    40,00 €

Mitgliedschaft + PS-Fax + O+G                  68,00 €    73,00 €

Mitgliedschaft + Obst+Garten                     56,00 €   68,00 €

Mitgliedschaft + Obstbau                            95,00 € 105,00 €

Mitgliedschaft + PS-Fax + Obstbau            107,00 € 110,00 €

Mitgliedschaft + PS-Fax + O+G + Obstbau 138,00 € 143,00 €

Mitgliedschaft + Obst + Garten + Obstbau 126,00 € 138,00 €

Ausdünnung

Apfel 2019 ist sicher ein schwieriges Jahr für das Thema Ausdünnung. Durch die kühle, fast frostige Witterung ist eine Blütenausdünnung bzw. mechanische Ausdünnung eher mutig. Bei den meisten Bäumen erwarten wir nach dem letztjährigen hohen Ertrag eine eher schwache Blüte und geringe Blütenstabilität durch den Trockenstress von 2018. Bewerten Sie die Blühstärke Ihrer Bäume und entscheiden Sie dann, welche Maßnahmen Sie ergreifen möchten. Es steht uns ein breites Angebot zur Verfügung.

IP-Termine 2019 Matthias Bernhart, Tel. 0781/8057106, matthias.bernhart@ortenaukreis.de

Nächste IP-Termine am Dienstag 30. April u. 21. Mai

9.00-10.30 Uhr Königschaffhausen

13.30-15.00 Uhr Laufen

Die IP-Termine während der Saison sind ein wichtiger Baustein für den Pflanzenschutz. Besuchen Sie die Termine in Ihrer Region, schauen Sie mit uns in die Anlagen und bekommen Sie so wichtige Impulse für Ihren Pflanzenschutz. Wenn wir weiterhin einen so schlechten Besuch der IP-Termine verzeichnen, wird diese Service-Leistung abgeschafft. Wir haben schon 2 IP-Standorte (Niederrotweil, Opfingen) verloren. Wenn wir den letzten in unserem Landkreis verlieren, dann haben wir ein Problem.

Zertifizierung – Fluch oder Segen

Jedes Jahr freuen wir uns wieder über neue Auflagen bei der Zertifizierung oder Anforderungen, die der Handel an uns als Lieferanten stellt. Gerne vergleichen wir uns dann mit anderen Ländern oder Akteuren am Markt, die ja nicht so wie wir behandelt werden. Oft wird der Ruf nach staatlicher Regulierung laut. Denken wir an die Franzosen, die die türkischen Kirschen wegen der Dimethoat-Zulassung in der Türkei nicht in ihr Land ließen. Oder die Schweizer, die Schutzzölle für den Schutz ihrer heimischen Produktion haben. Nun gehört Deutschland aber zur EU, zur Europäischen Gemeinschaft, wir haben eine freie Marktwirtschaft, in der Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Wollen wir mal nicht auf die Politik schauen und über deren Unfähigkeit schimpfen. Lenken wir unseren Blick auf unsere Stärken, unsere Möglichkeiten. Die vielfältigen Anforderungen bzw. Rahmenbedingungen am Markt können wir nicht ändern! Besonders gesetzliche Vorgaben (Pflanzenschutz, Naturschutz, Risikominimierung, Wasserschutz, usw.) sind für uns in Deutschland keine Diskussionsgrundlage, sondern Fakten, die es umzusetzen gilt.

Genauso sehe ich die Auflagen des LEH, des Handels oder der Zertifizierung. Wir mögen das alles als Gängelung empfinden, als Einmischung in die gute fachliche Praxis unserer Betriebe. Doch wir selbst entscheiden, an wen wir unsere Produkte verkaufen. Möchte ich indirekt über den Großmarkt vermarkten, dann sind die Auflagen Fakten, die ich zu erfüllen habe, ohne Diskussion und Murren. Vermarkte ich direkt, ab Hof, auf dem Wochenmarkt, direkt an den LEH oder Handel, dann gelten deren Vorgaben. Manchmal sogar die Wünsche der Verbraucher. Können wir uns den Luxus leisten, selbst zu entscheiden, wie wir produzieren wollen? Ja, doch die erste Frage bei einer solchen Entscheidung gilt der Vermarktungsform. Wer vor der Ernte bzw. zu Beginn der Saison nicht weiß, an wen er seine Früchte verkaufen möchte, der hat verloren. Wir leben in einer Bedarfsorientierten, Werbeverseuchten, manipulativen Marktwirtschaft. Wir können immer dagegen sein oder uns anpassen. Jeder geht dabei seinen eigenen Weg und entscheidet individuell, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen um diesen Weg erfolgreich zu beschreiten.

Hören wir auf zu jammern, uns zu beschweren und Vergangenem Hinterher zu heulen. So ist man nicht erfolgreich. Zurück zu unseren Stärken – wir sind vielfältig, persönlich, zuverlässig, nachhaltig, landschaftspflegerisch tätig, erhalten die Artenvielfalt, fördern die Nützlinge, tourismusfördernd, Botschafter für regionale Landwirtschaft, Produkte und wir stehen für den Erhalt einer Lebenswerten vielfältigen artenreichen Landschaft. Wer, wenn nicht wir, hat die Kompetenz, die Erde zu retten. Teilweise über 150 Jahre geballte familiäre Tradition, Erfahrung und Kontinuität. Entdecken Sie Ihre Stärken und nehmen Sie die Aufgabe an, darüber zu reden und zu informieren.

Gläserne Produktion ist im Trend, die Menschen sind unsicher, wollen alles genau wissen und verstehen, nutzen Sie den Wissensdurst der Bevölkerung. Bieten Sie Hofbegehungen, Mitmach-Workshops, saisonale Ernteaktionen oder feiern Sie ein Hoffest. Eine bessere Werbung bekommen Sie nicht. Fangen Sie schon bei den Kindern an, die Zusammenarbeit mit Kitas oder Schulen bringt Ihre Botschaft zu den Lehrern und Eltern. Verstecken wir uns nicht länger, sondern zeigen wir Flagge! Die Obstbauern sind die besten Umweltschützer!!! Nachhaltig, zertifiziert, kontrolliert und absolut menschlich. Natur zum Anfassen – wir haben die Kompetenz, geben sie Sie nicht aus der Hand!

In eigener Sache – immer noch krankgeschrieben

Leider bin ich immer noch auf Krücken angewiesen und kann weder Auto fahren, noch im Gelände unterwegs sein. Deshalb gibt es dieses Jahr keinen Blütenrundgang. Nach Ostern hoffe ich langsam wieder einsatzfähiger zu sein. Telefonisch und per Mail bin ich weiterhin erreichbar.

Mit österlich frostigen Grüßen

Stefanie Lapcik
Obst- und Gartenbauberatung

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