Lauchminierfliege
Die Lauchminierfliege hat sich bisher noch nicht gezeigt. Nach vorangegangenen Niederschlägen ist am Wochenende ihr Auftreten aber
wahrscheinlich. Wo Insektenschutznetze als alleinige Maßnahme vorgesehen sind, sollten diese jetzt aufgelegt werden.
Ein Einsatz von (teil-)systemischen Insektiziden wie SpinTor oder NeemAzal-T/S macht dagegen erst Sinn, wenn die Minierfliege in die
Kulturen einwandert. Das kann noch mehrere Wochen dauern.
Raupen
Örtlich hat der Befall mit Lauchmottenraupen wieder zugenommen. Wo die Schadschwelle von 4 % befallenen Pflanzen nicht deutlich
überschritten wird, kann die Behandlung vielleicht noch ein oder zwei Wochen verschoben werden. Dann hat eine Behandlung mit den
entsprechenden Mitteln (siehe oben) auch eine Wirkung gegen die erwartete Lauchminierfliege.
In Kohl sind weiter Kontrollen auf Raupenbefall nötig. Meist sind Kohleulen in verschiedenen Stadien vorhanden. Diese können
sich auch in den Kopf fressen. Die Eiablage der Kohlweißlinge ist dagegen noch immer gering, trotz der vielen Falter, die über
die Kohlfelder flattern.
In Salat ist fast überall Raupenbefall festzustellen. Die Baumwollkapseleue dominiert jetzt dort das Geschehen. Auch in vielen
Tomatenbeständen ist sie aktiv. Einbohrlöcher an grünen oder umfärbenden Tomaten oder auch am Stängel, dazu
krümeliger Raupenkot, sind deutliche Hinweise auf diesen Schädling. Wenn mehr als nur einzelne Früchte geschädigt sind,
sollte behandelt werden. Die Fänge in den Pheromonfallen lassen weitere Eiablage erwarten. Wirksam sind z. B. XenTari, Exalt, SpinTor,
NeemAzal-T/S oder Mospilan SG.
Befall mit anderen Eulenraupen, meist Gamma- und Gemüseeule, ist in Tomate auch möglich, ebenso in Paprika. Meist
beschränkt sich deren Fraß auf die Blätter. Wenn Früchte angefressen werden, sollte gehandelt werden. Vorher ist zu
klären, ob wirklich Raupen die Schuldigen sind. Gerade in Paprika sind häufig Schnecken unterwegs. Sie nehmen nachts eine lange
Klettertour auf sich, um an jungen Blättern oder an Früchten zu fressen. Schleim und schnurartiger Kot sind nicht immer zu
finden. Typisch für Schnecken ist, dass sie bei Paprika die grüne Rinde von den Fruchtstielen raspeln.
Blattläuse
Von der Mehligen Kohlblattlaus waren in der vergangenen Woche viele neue Ansiedlungen zu finden. Diese sind allerdings noch klein und
werden von Schwebfliegen heimgesucht. Die Entwicklung muss beobachtet werden. Ansonsten gibt es im Freiland nach wie vor nur wenige
Blattläuse, auch Salat ist praktisch lausfrei. Die hohen Temperaturen sind wohl daran schuld
Dagegen ist in vielen Gewächshäusern der Befall mit Gurkenlaus immer noch ungewöhnlich hoch. Bei der Entscheidung
für oder gegen eine Bekämpfung in den abgehenden Kulturen muss auch an die Folgekulturen gedacht werden. Gurkenläuse
können sich an Rucola nicht dauerhaft halten. Aber wenn aus einem räumenden Gurkenbestand mehrere tausend Läuse je Pflanze
in benachbarte Rucola flüchten, gibt es dort erstmal starke Schäden. Wo möglich sollten deshalb die Häuser immer
komplett geräumt, evtl. abgeflammt und erst nach etwa 5 Tagen neu bepflanzt werden. So haben herumirrende Läuse Zeit zu
verhungern.
Zulassungen
Die Anwendung von Butisan (Metazachlor) in Rettich und Radies nicht mehr zulässig. Das BVL hat die Zulassung für diese
Anwendung zum 14.09.2023 widerrufen. Andere Anwendungen von Butisan bleiben davon unberührt. Grund dafür ist die Herabsetzung des
Rückstandshöchstgehaltes von Metazachlor in Rettich/Radies von 0,4 mg/kg auf 0,06 mg/kg. Dieser kann bei der Anwendung in dieser
Indikation nicht sicher eingehalten werden.