Weinbauinfo Kaiserstuhl-Nr. 16-2023

Agenda       Sonderinfo Oidium

                    Informationen zur Kirschessigfliege

                    

Vegetationsstand und Witterung

Die Niederschläge seit Anfang August ergaben folgende Regenmengen:

 

Wetterstation
Niederschläge gesamt vom 01.08.-14.08.2023

[mm]
Blankenhornsberg
29,9
Eichstetten
43
Oberbergen
29,2
Oberrotweil
30,7
 

Der Oberboden ist gut durchfeuchtet und die gebremste Reifeentwicklung hat nach den etwas kühleren Temperaturen seit Anfang August mit der aktuell schwül-warmen Witterung wieder an Tempo zugelegt. Vor allem die Verfärbung beim Spätburgunder geht nun sichtlich voran.

Die Reben zeigen sich sehr vital mit guten Ernteaussichten. Der Gesundheitszustand ist im Allgemeinen als gut bis sehr gut zu bezeichnen. Getrübt wird die Stimmung von anhaltenden Meldungen von Mehltaubefall (Oidium) im Beratungsgebiet.

Die kurzfristig höheren Tagestemperaturen am 11.08. mit ca. 32°C haben zu Sonnenbrandschäden an den Trauben geführt. Dies ist angesichts des Entwicklungsstadiums der Trauben überraschend und zeigt einmal mehr wie aggressiv die Sonneneinstrahlung in Zeiten des Klimawandels ist. Selbst Trauben, die schon seit Ende Juni in der Sonne hängen sind betroffen. Ein wirtschaftlicher Schaden ist nicht entstanden. Sonnenbrandschäden an den Stielgerüsten der Trauben, können jedoch zu Qualitätseinbußen führen.

Die Wettervorhersage meldet zunehmend sonnig und trocken mit Tageshöchsttemperaturen zwischen 30-34°C.

 

Tierische Schädlinge

Kirschessigfliege

Insgesamt wird von einem eher geringen Populationsaufbau der KEF aus dem Obstbau berichtet. Die vergangenen und aktuellen feuchtwarmen Bedingungen sind für die Kirschessigfliege als ideal anzusehen. Damit lässt sich noch nichts über den Populationsaufbau ab ca. 50-60° Öchsle in den Reben vorhersagen. Wir müssen wie jedes Jahr wachsam sein und die gefährdeten Rebanlagen, rote Sorten und gefärbte Sorten entsprechend beobachten. Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen sind eine lockere, lichtdurchflutete Traubenzone. Die Anlagen sollten gegipfelt und die Begrünungen sauber gemulcht und kurzgehalten werden. Beachten Sie bitte die im Anhang beigefügte Beilage zur Kirschessigfliege für das Jahr 2023, des Staatlichen Weinbauinstitut, Freiburg.

 

Pilzkrankheiten

Oidium 

Die Leitkrankheit 2023 ist und bleibt Oidium. Je nach Lage und Sorte kann auch in 2023 von einer Zunahme des Befalls berichtet werden. Kontrollieren Sie weiterhin Ihre Anlagen und nutzen Sie bei Befall umgehend die Empfehlungen zur Stopp-Spritzung. Durch die kurzen Wartezeiten: Kumar 1 Tag, Vitisan Wartezeit F, sind Solo-Behandlungen bis kurz vor der Ernte möglich.

 

STOPP-Spritzung bei Oidiumbefall

Derzeit häufen sich Meldungen von Traubenbefall mit Oidium (siehe Foto). Kontrollieren Sie Ihre Anlagen unbedingt auf Befall!

Sollte Befall vorhanden sein ist eine Sonderbehandlung mit Kaliumhydrogencarbonaten wie z.B. Vitisan 6,0-8,0 Kg/ha oder Kumar 5,0 Kg/ha zu empfehlen. Bitte beachten Sie, dass Sie pro Kilogramm des Mittels 100 L (maximale Konzentration 1%ig) Wasser anwenden. D.h. Wasseraufwand von 600-800 L/ha, jede Gasse fahren, tropfnass spritzen und nach 5-6 Tagen wiederholen bis der Befall eintrocknet!!!

Bei hohen Temperaturen empfiehlt es sich ausschließlich Traubenzonenbehandlungen mit der halben Aufwandmenge durchzuführen.

Die Gefahr möglicher Blattverbrennungen ist zu berücksichtigen. Die Anwendung sollte nicht in trockengestressten Analgen, Jungfeldern oder bei hoher Sonneneinstrahlung und Temperaturen über 25°C durchgeführt werden!

 

Antrag Förderung Umstrukturierung

Denken Sie an die frühzeitige Antragstellung Umstrukturierung von Rebflächen bis spätestens 31.08.2023. Bei Fragen können Sie sich direkt an die Sachbearbeiterinnen im Landwirtschaftsamt wenden. Auch die Weinbauberatung hilft gerne weiter.

 

Die Weinbauberatung macht ab dem 21.08. Urlaub.

 

 

 

Gez. Tobias Burtsche

 

Weinbauberatung Kaiserstuhl

 

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