Informationsdienst Pflanzenbau und Pflanzenschutz
10. Mai 2023
Winterweizen
Früh gesäte Bestände sind bereits im Stadium BBCH 55, Mitte Ährenschieben. In Kürze ist der Weizen beim
Blühbeginn und erste Staubbeutel werden sichtbar.
Später gesäte Bestände sind im Fahnenblattstadium. Bei Einmalbehandlung sollte ein breit wirksames Fungizid, eine
Azol-carboxamid-mischung, wie z.B. Ascra Xpro, Elatus Era oder Revytrex mit der vollen Aufwandmenge eingesetzt werden.
Ist eine Blütenbehandlung der Ähre gegen Fusarium geplant, kann die Aufwandmenge im BBCH-Stadium 61, Beginn der Blüte um
20 % reduziert werden. Insbesondere nach Maisvorfrucht, ohne Pflugfurche sowie Niederschlag in der Blühphase sollte eine
Fusariumbehandlung eingeplant werden.
Laut dem ISIP-prognose-system wird im Besonderen auf Rostkrankheiten und DTR hingewiesen. Bisher wurden Septoria tritici und
Mehltau im unteren Stängelbereich des Weizens gesichtet.
Auf der Seite 58 im Heft, Integrierter Pflanzenschutz steht eine breite Produktpalette zur Fusariumbekämpfung zur Auswahl.
Der Besatz von Blattläusen und Getreidehähnchen ist derzeit noch sehr verhalten, hier gilt das Schadschwellenprinzip. Der
Bekämpfungsrichtwert liegt bei 65 % besiedelter Ähren, bzw. Fahnenblätter, im Normalfall ist eine Behandlung nicht
nötig. Kontrollieren sie ihre Bestände nun regelmäßig in kurzen Abständen.
Sommergerste
Die Sommergerste ist im Schossstadium BBCH 31 – 32. Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit wurde bereits in der Sorte Amilada
gesichtet, eine Fungizidmaßnahme sollte erfolgen. Kontrollieren sie ihre Bestände.
Sojabohnen
Beim Sojabohnenanbau kommt der Vorauflaufbehandlung eine wichtige Bedeutung zu. Bewährt hat sich der Einsatz von Spectrum Aqua Pack
0,75 l + 1,5 l/ha, alternativ kann Artist 1,5 – 2kg und Centium 36 CS mit 0,25 l/ha eingesetzt werden. Beim Einsatz von Artist
gilt es, die Sortenverträglichkeit beim Wirkstoff Metribuzin zu beachten.
Mais
Der Mais ist vielfach im Ein- bis Zweiblattstadium und aufgrund der nasskalten Witterung momentan in einer Stressphase. Das heißt,
erst müssen bessere Bedingungen für eine Befahrbarkeit der Flächen zur NA-behandlung abgewartet werden. Günstig
für einen Herbizid-einsatz, ist eine warm-wüchsige Witterung mit moderaten Nachttemperaturen. Ungräser und Unkräuter
sind bereits aufgelaufen. Gegen Hirsen steht eine breite Palette an Produkten zur Verfügung, die Behandlung sollte vor der Bestockung
der Hirsen erfolgen. Gegen Disteln kann Effigo eingesetzt werden, auch auftretende Topinambur werden dabei gut erfasst. Windenarten
können bei wüchsig-warmen Wetter mit Mais-Banvel WG oder Arrat + Dash E.C. bei einer Trieblänge von 25 cm gut bereinigt
werden. Es gilt, die einschlägigen Auflagen von Nicosulfuron, Pendimethalin und Terbuthylazin (W-Auflage) zu beachten.
Herbizidkontrollen werden durchgeführt
Noch wurden keine Schäden an Mais durch die Fritfliege beobachtet. Von einer obligatorischen Behandlung des Mais mit Insektiziden
wird abgeraten.