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Kulturführung Obstbau Rundschreiben Nr. 9 2022

Wetter

Pünktlich zum Winterbeginn am 01. Dezember 2022 kamen frostige Temperaturen zu uns. In den höheren Lagen auch der erste Schnee. Momentan sind für die nächsten zwei Wochen Temperaturen um den Gefrierpunkt angesagt.

Meldung § 22.2 Kulturen inklusive Flächen

Bis zum 13. Januar 2023 melden Sie mir bitte die Änderungen bei Ihren Kulturen oder Flächen, auch Veränderungen im Betrieb (neue Rechtsform, anderer Inhaber) sind wichtig. Höre ich nichts von Ihnen, gilt die Meldung von 2022. Denken Sie auch an die Apfel- u. Birnenflächen, da wir für Kern- Stein- und Schalenobst Genehmigungen für Herbizide erhalten haben.

Förderung (Mehr)Gefahrenversicherung – Förderantrag bis 01. März 2023 an MLR

Das erfolgreiche Pilotprojekt geht ins nächste Jahr. Ab 2023 können die Kulturgruppen Kern- und Steinobst wieder einzeln beantragt werden. Seit dem 28. November 2022 ist die Antragsstellung wieder möglich:

https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Foerderwegweiser/Foerderung+Versicherungspraemien+im+Obst-+und+Weinbau

40. Bruchsaler Erdbeertag

Dienstag, 13. Dezember 2022 9-16 Uhr Begegnungsstätte Karlsruhe-Grötzingen (Präsenz 55 € inkl. Mittagessen, Online 44 €) Anmeldung unter www.vsse.de/der-vsse/seminaranmeldung

31. Markgräfler Steinobsttag

Montag, 23. Januar 2023 9 Uhr Wolferhalle in Blansingen, Themen: Steinobstmarkt, Pflanzenschutz, neue Agrarförderperiode, Steinobstergebnisse aus Heuchlingen, schmale Anbausysteme bei Zwetschgen in der Ortenau, 2 Stunden anerkannt als Sachkunde-Fortbildung im Sinne von § 9 PflSchG

Obstbau in Zeiten von Klimawandel und Klimaschutz (Biodiversität und Artenvielfalt)

„National wird sich das BMEL – so wie im Koalitionsvertrag vereinbart – dafür einsetzen, die Anwendung von Pestiziden durch verschiedene Maßnahmen ambitioniert zu reduzieren…Deshalb setzen wir – im Einklang mit dem European Green Deal – auf eine Agrarpolitik, die Klimaschutz und Biodiversität als Voraussetzung für eine nachhaltige, krisenfeste und damit zukunftsfähige Landwirtschaft berücksichtigt.“ Auszüge aus einem Antwortschreiben der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick, MdB, BMEL auf eine Anfrage des MdB Abgeordneten Throm in Zusammenarbeit mit dem Württ. Weinbauverband. Ich denke, die Betroffenheit aller Landwirte, egal ob Acker-, Gemüse- Obst- oder Weinbau ist enorm, wenn es um die Umsetzung der Gesetzesvorlage SUR (Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln) in der EU geht. In sensiblen Schutzgebieten soll jeglicher Pflanzenschutz verboten werden.

Ob Baden-Württemberg, Deutschland oder die EU, das Artensterben und der Rückgang der Biodiversität, die Klimakrise, der Klimaschutz beschäftigt die verschiedenen Regierungen. Wir in der Landwirtschaft sind mit den seit Generationen Familiengeführten Betrieben das beste Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit in Zeiten von stetigem Wandel in allen Bereichen. Wie oft haben sich in den letzten Jahrzehnten Klima, Boden, Schädlinge, Krankheiten, Ressourcen, Preise, Material- Personal- und Produktionskosten und nicht zuletzt die Technik verändert. Innovativer und sinnvoller kann eine Tätigkeit nicht sein, als einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen.

Die Herausforderungen der nächsten Jahre sind vielfältig (Kostensteigerungen, Saison-AK, Anbau-, Kultur- und Sortenfragen, Klimaanpassung und Artenvielfalt). Gerade die letzten zwei Themen beschäftigen uns seit Jahren, da wir mit Wetterextremen (Spät- und Frühfrösten, Trockenheit, Starkregen, Hagel, Verschiebung der Vegetationszeiten (früherer Beginn und länger)) umgehen. Mit der Erwärmung oder Verlängerung der Vegetationszeit kommen neue Schädlinge, Krankheiten, aber auch Nützlinge zu uns. In manchen Regionen kann einfacher und günstiger produziert werden, in anderen Regionen wächst nichts mehr.

Der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten ist ein wichtiger Baustein im Biodiversitäts-stärkungsgesetz. In Zeiten von Krisen und stockenden oder ausbleibenden Lieferungen von außen, ist die Nähe zwischen Produzent und Verbraucher ein Pluspunkt. Somit sind unsere regionalen Betriebe systemrelevant und unverzichtbar. Nutzen wir die Chancen, die sich uns dadurch bieten. Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Kunden, der lokalen Politik, der Presse, Vereinen und Interessensgruppen. Keiner muss sich und seine Produkte verstecken. Stellen wir uns den Veränderungen in der Produktion, in Zeiten von Klimawandel und Klimaschutz. Nur wenn wir eine aktive Rolle spielen, uns informieren, integrieren, umsetzen und aufklären, sind wir ein Teil der zukunftsfähigen Landwirtschaft.

Auch in den Versuchsbetrieben dreht sich mittlerweile alles um Klimawandel und Biodiversität. Ob Agri-Photovoltaik, Pflanzenschutzmittelreduktion, Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung, Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, Testung robuster Sorten oder innovativer wirtschaftlicher Anbausysteme, alle Standorte stellen sich den wachsenden Anforderungen.

Auch im Lehr- und Versuchsgarten in Freiburg-Opfingen werden ein Großteil der aktuellen Themen bearbeitet. Ob Scharkafelder, der Ringversuch mit ökologischen Zwetschgensorten oder verschiedenste Anbausysteme, oder die Vielzahl an neuen Kulturen, Sorten und Unterlagen, sind in Opfingen zu sehen. Südbaden ist ein Frühgebiet und benötigt eine regionale Versuchstätigkeit. Auch hier werden Lehre und Versuch auf ihren Umgang mit dem Klimawandel und Beitrag zum Klimaschutz geprüft, um den regionalen Betrieben bei einer zukunftsfähigen Produktion zur Seite zu stehen. Der rege Austausch und die Vernetzung mit anderen Versuchsstationen, Beraterkollegen*Innen und Obstbauern im In- und Ausland ist Grundlage für eine zielführende Arbeit. Ich danke allen für die gute Zusammenarbeit, den offenen Austausch und die gemeinsamen Anstrengungen der letzten Jahre. Ich bin überzeugt, dass der Obstbau eine Zukunft in unserer Region hat, so lange wir alle offen sind für neue Entwicklungen, Wege und neue Partnerschaften. Durch die Zeit auf der Landesgartenschau haben sich viele neue Kontakte, Ideen und Möglichkeiten eröffnet. Eins blieb dabei immer konstant, nur gemeinsam kann es funktionieren. Miteinander können wir alles erreichbar, auch das momentan so Unvorstellbare…

In eigener Sache und Lehr- und Versuchsgarten für Obstbau in Freiburg-Opfingen

Vom 19. Dezember 2022 bis zur Fruchtwelt Bodensee am 13. Januar 2023 bin ich in Urlaub. Der Lehr- und Versuchsgarten hat vom 24. Dezember 2022 bis 15. Januar 2023 Betriebsferien.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in 2023

Mit weihnachtlichen Grüßen

Stefanie Lapcik
Obst- und Gartenbauberatung

 

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