Wintergetreidemilbe
In den mit Wintergetreidemilbe besiedelten Gewächshäusern hat der Schlupf aus den im Boden übersommerten Eiern begonnen. Man findet erste ausgewachsene Exemplare und auch Saugschäden in Form silbrig-weißer Blattflecken. Eine gezielte Bekämpfung ist im integrierten Anbau nicht nötig. Die gegen andere Schädlinge eingesetzten Pyrethroide haben eine Nebenwirkung.
Im Bio-Anbau sind Wintergetreidemilben dagegen ein Dauerthema. Während der Kultur ist eine wirksame Bekämpfung schwierig. Mit wöchentlichen Spritzungen von Neudosan Neu lassen sich die Schäden eindämmen. Spruzit Neu hat eine Wirkung, aber nur wenige Anwendungen im Gewächshaus.
Bei Gewächshausflächen, die jetzt noch nicht belegt sind, ist es eine Überlegung wert, Boden und Unkrautbewuchs spätabends, frühmorgens oder an einem trüben Tag abzuflammen. Dabei dürfte zumindest ein Teil der lichtscheuen Milben erfasst werden. Da die meisten noch zu jung sind, um Eier abgelegt zu haben, sollte die Wirkung dieser Maßnahme ein paar Wochen anhalten. Auch zwei oder drei Fräsgänge im Abstand von fünf bis zehn Tagen reduzieren die Zahl der Milben. Besonders stark befallene Flächen können als Brache oder mithilfe einer Mulchschicht für etwa einen Monat bewuchsfrei gehalten werden. Ohne lebende Pflanzen verhungern die Wintergetreidemilben. Voraussetzung für all diese Maßnahmen ist, dass der Boden zuvor für einige Tage flächig feucht gehalten wurde. Nur dann sind die Milben aus den Sommereiern geschlüpft.
Raupen
In manchen Kohlbeständen, in denen die letzte Behandlung schon mehrere Wochen zurückliegt, findet man nun Raupen von Großem und Kleinem Kohlweißling. Ihre Zahl ist meist gering, aber in manchen Kulturen, z. B. kopfendem Blumenkohl kann eine Bekämpfung jetzt noch sinnvoll sein.
Bild oben: Wenn die Blumenbildung schon begonnen hat, können auch wenige Raupen noch Schäden machen.
Blattläuse
Auffällige Kräuselungen an Spinatblättern im Freiland sind die Folge von Befall mit Pfirsichblattläusen. Diese hocken tief zwischen den Herzblättern, sind hellgrün wie diese und deshalb schwer zu entdecken. Da die Pfirsichblattlaus in milden Wintern noch lange aktiv sein kann, ist eine Behandlung befallener Bestände empfehlenswert. Karate Zeon wirkt auch bei sehr niedrigen Temperaturen gut, erreicht als reines Kontaktmittel die Blattläuse aber schwer. Das teilsystemische Sivanto Prime mit einer Notfallzulassung in Freiland-Spinat bis 31.12.2025 (1 x 6,25 ml/Ar, WF=3 Tage) sowie NeemAzal-T/S versprechen eine bessere Wirkung. Beide brauchen aber Temperaturen von mind. 12 °C bei der Anwendung und in den Stunden danach.
Movento OD 150 und Mospilan SG dürfen nicht mehr eingesetzt werden.

Bilder: Blattkräuselungen und -stauchungen an Spinat (oben) können eine Folge von Blattlausbefall sein.
Bei der Suche nach den Verursachern muss man tief zwischen den Herzblättern nachsehen (unten)

Im Freiland wird die Große Salatblattlaus am Salat endlich weniger.
Mehlige Kohlblattläuse sind selten in kritischer Anzahl zu finden und werden häufig noch von Schwebfliegen und Schlupfwespen dezimiert.
Blattläuse im Gewächshaus entwickeln sich entsprechend den Hygienemaßnahmen zum Kulturwechsel und den durchgeführten Insektizideinsätzen sehr unterschiedlich.
Physiologisches
In der vergangenen Woche streifte das Thermometer örtlich die 0°C-Marke. Die meisten Kulturen haben das gut überstanden. Wenn stärkere Fröste auftreten, muss gehandelt werden. Die folgende Auflistung zeigt, bei welchen Kältegraden die verschiedenen Kulturen geschützt bzw. geerntet werden müssen. Je nach Standort, Sorte und Alter der Pflanzen gibt es Abweichungen von den Werten:
- Kürbis, Rote Bete, Steckrüben, Stangensellerie vertragen keinen Frost. Kürbis, der jetzt noch draußen liegt, muss kühl gelagert und bald vermarktet werden.
- Salat: -4 °C, je nach Sorte und Stadium: kleinere Pflanzen vertragen Frost besser als erntereifer Salat, Grüner Batavia ist am empfindlichsten
- Knollenfenchel, Chinakohl: – 4 °C
- Knollensellerie: – 4 °C, im Lager frostempfindlich
- Brokkoli, Rotkohl, Weißkohl, Winterendivie, Chicoree: -5 °C
- Radicchio: – 5 °C, manche Sorten sind empfindlicher
- Zuckerhut: – 8 °C
- Grünkohl, Winterlauch bis – 10 °C, manche Sorten vertragen mehr Frost
- Rosenkohl je nach Sorte – 12 °C, geköpfte Pflanzen sind frostempfindlicher
- Wirsing: je nach Sorte bis – 15 °C
- Mangold: Wurzeln vor starkem Frost schützen.
- Winterportulak, Feldsalat: winterhart; kündigt sich anhaltender Frost an, ist eine Vliesabdeckung sinnvoll
- Möhren: können unter Abdeckung (Stroh) überwintern
- Pastinaken, Petersilie, Schwarzwurzeln, Topinambur sind winterhart
Auf dem Feld überwinterndes Wurzelgemüse ist durch Mäusefraß gefährdet.
Zu beachten ist, dass keine Kultur in gefrorenem Zustand geerntet oder sonstwie mechanisch belastet werden darf. Das führt zu Schäden am Gewebe, welches sich dann beim Auftauen in Matsch verwandelt. Aus diesem Grund sollte auch kein Vlies auf gefrorene Kulturen aufgelegt werden.