Pflanzenschutz-Hinweis Gemüsebau Südbaden 2025 (KW 41)

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Lauchminierfliege

Die Lauchminierfliege ist weiter aktiv.

Raupen

Die Lauchmotte hat ihre Aktivität für dieses Jahr eingestellt.

Dagegen sieht man an sonnigen Tagen auffallend viele Kohlweißlinge fliegen. Nicht aus jedem Ei, das sie ablegen, entwickelt sich eine Raupe. Trotzdem sollten Kohlbestände weiterhin wöchentlich auf Raupen kontrolliert werden.

Blattläuse

Auf dem Weg zu ihren Winterwirten, verschiedenen Weiden-Arten, bleiben manche Gierschläuse an jungen Sätzen von Petersilie hängen. Wenn starke Fröste ausbleiben, können sie dort überwintern. Der Schaden entsteht weniger durch das Saugen der Blattläuse, als durch Infektionen mit Viren, welche diese mitbringen. Die Symptome zeigen sich oft erst im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanzen eigentlich loswachsen sollten, aber nur kleine, verformte Blätter mit Gelb- und Rotverfärbung hervorbringen. 
In einzelnen Beständen gibt es schon jetzt solche Neubesiedlungen mit Gierschlaus, weiterer Zuflug ist in den kommenden sonnigen Tagen möglich. Dann sollten Kontrollen und ggf. eine Bekämpfung stattfinden.

Das gilt auch für die Große Salatblattlaus. Nach dem nur mäßig warmen Spätsommer und wegen Regen ausgefallenen Insektizidbehandlungen gibt es in vielen September-Sätzen kleine Ansiedlungen – eine gute Ausgangsposition, um nochmal durchzustarten, wenn der Oktober trocken und nicht zu kalt verläuft. 

Petersilie mit Symptomen einer Virusinfektion
Bild oben: Gelbe oder rötliche Verfärbung und deformierte Blätter an Petersilie sind Symptome von Virusinfektionen. Sie zeigen sich oft erst im Frühjahr, das Virus kann aber schon im Herbst durch Gierschläuse in die Pflanze gelangt sein. 



Pilzerkrankungen

Die Witterung mit langer Taunässe und nicht zu niedrigen Temperaturen bietet weiter gute Bedingungen für Infektionen mit unterschiedlichen pilzlichen Blattkrankheiten, insbesondere Falschen Mehltau. Salat im Gewächshaus muss außerdem vorbeugend vor Botrytis und Rhizoctonia geschützt werden, solange die Pflanzen noch so klein sind, dass die Spritzbrühe auf die Unterseite der Umblätter und den Wurzelhals appliziert werden kann. Neben den ausgewiesenen Fungiziden kann auch der Bodenhilfsstoff Rhizovital Infektionen mit v. a. Rhizoctonia-Schwarzfäule reduzieren.

Zulassungen

Notfallzulassungen wurden erteilt für 

Proplant (604 g/l Propamocarb) vom 02.10.2025 bis 29.01.2026 im Freiland gegen Falschen Mehltau in Kopfkohl mit 3 x 13 ml/Ar und in Kohlrabi mit 2 x 13 ml/Ar; Wartezeit=14 Tage

Zulassungen haben erhalten

Teppeki im Freiland gegen Blattläuse in Rettich und Radies mit 2 x 1,6 g/Ar; Wartezeit=7 Tage. Zu beachten ist VV610: Blätter von Rettich und Radieschen vor dem Inverkehrbringen entfernen. Das Entfernen der Blätter kann entfallen, wenn durch Vorernteproben sichergestellt ist, dass das gesamte Erzeugnis die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 erfüllt.

Piretro Verde (18,6 g/l Pyrethrine) im Gewächshaus gegen Weiße Fliege und Thrips in Tomate, Aubergine, Gemüsepaprika mit 3 x 19,2 ml/Ar sowie gegen Blattläuse in Flaschen-, Garten-, Moschus-, Riesen-, Zier- und Wildkürbis, Zucchini, Patisson, Melone, Wassermelone, Gurke, Frische Kräuter und Blattgemüse mit 3 x 12,8 ml/Ar; Wartezeit = 1 Tag

Piretro Verde ist als bienengefährlich (B1) eingestuft.