Lauchminierfliege
Die Lauchminierfliege ist an trockenen Tagen aktiv und hat damit begonnen, aus Schnittlauch abzuwandern. Auch in Lauch, Knoblauch oder Zwiebeln, die mehrere hundert Meter entfernt von Schnittlauch und anderen Befallsquellen stehen, kann man jetzt vereinzelt die Fraßpunkte finden. Die kommenden trockenen Tage können gut für einen Insektizideinsatz genutzt werden.
Möhrenfliege
Die Möhrenfliege hatte wohl doch nur eine Schlechtwetterpause eingelegt. Auf Gelbtafeln an verschiedenen Standorten wurden zuletzt wieder einzelne Tiere gefangen. Möhren, Petersilie, Pastinak etc., die bis zum Monatsende geerntet werden, besteht keine Gefahr mehr. Länger stehende Bestände sollten weiter geschützt werden.
Raupen
Seit Mitte September konnten kein Insektizide mehr eingesetzt werden. In manchen China- und Kopfkohlbeständen findet man deshalb jetzt große Raupen von Kohleule. Die Bestände sollten kontrolliert und bald behandelt werden, wenn zu viele Pflanzen befallen sind. Die Raupen sitzen meist unterhalb des Kopfes an den Umblättern. Um die Spritzbrühe dorthin zu bekommen, ist viel Wasser nötig. XenTari oder DiPel DF wirken umso besser, je höher die Temperatur ist. Minecto One, SpinTor oder Pyrethroiden erfassen auch Kohlfliege und Rapserdfloh. Letzterer mach vor allem in Rucola, Chinakohl, Mitsuna etc. stärkeren Lochfraß.
Auch die Falter des Kleinen Kohlweißlings haben den Regen gut überstanden. An den sonnigen Tagen dieser Woche waren sie fleißig mit Eiablage beschäftigt. Gegen Ende der kommenden Woche sollte kontrolliert werden, ob Raupen geschlüpft sind.
Bei den Raupen in Salat handelt es sich fast ausnahmslos um Erdraupen. Denen gefällt es zwischen den Kopfblättern besser als im oft noch wassergesättigten Boden.
Örtlich sind in unbehandeltem Lauch noch Raupen der Lauchmotte aktiv. Abgesehen von Bacillus-thuringiensis-Mitteln wirken die gegen Lauchmotte zugelassenen Mittel auch gegen Lauchminierfliege und umgekehrt.
Blattläuse
Die Große Salatblattlaus (Nasonovia ribisnigri) hält sich noch immer am Salat. Movento OD 150 kann bis zum 30.Oktober aufgebraucht werden. Eine gute Alternative ist Pirimor G (Notfallzulassung in Salate und Endivien im Freiland bis 31.12.2025, 2 Anwendungen mit 2,5 g/Ar, Wartezeit=7 Tage). Für eine gute Wirkung braucht Movento OD 150 etwa 15°C, für Pirimor G reichen 12 °C, aber wegen der Gasphase des Wirkstoffes sollte es möglichst windstill sein.
Nur selten und in geringer Zahl sind Pfirsichlaus an Chinakohl und Mehlige Kohlblattlaus an den übrigen Kohlarten zu beobachten. Da diese beiden Lausarten sich auch bei niedrigen Temperaturen noch vermehren, muss die Situation beobachtet und rechtzeitig eingegriffen werden, bevor es zu kalt wird für eine Behandlung.
Bild oben: Eine einzelne Kohleulenraupe kann einen ganzen Kohlkopf vernichten. Sie selbst ist manchmal schwer zu finden. Frischer Kot ist ein guter Hinweis auf ihre Anwesenheit.
Bild unten: Mit 3-4 mm sind Rapserdflöhe deutlich größer als Kohlerdflöhe, welche sie mit ihrem Lochfraß im Herbst und Winter zu ersetzen versuchen.
Zulassungen
Neue Zulassungserweiterungen haben erhalten
- Benevia ((100 g/l Cyantraniliprole)) im Gewächshaus in Salat-Arten gegen Schmetterlingsraupen, in Tomate, Aubergine, Gurke, Zucchini, Flaschen- und Gartenkürbis, Melone und Wassermelone gegen Minierfliegen, Gurkenblattlaus, Freifressende Schmetterlingsraupen, Weiße Fliege und Thrips mit Wartezeit=1 Tag; Anwendung nur auf vollständig versiegeltem Boden (NZ113); das Mittel ist bienengefährlich, deshalb im Fruchtgemüse letzte Behandlung spätestens 3 Wochen vor Blühbeginn, falls der Anbau nicht in bienensicher umschlossenen Räumen erfolgt.
- Enervin Pro ((75 g/l Ametoctradin + 453 g/l Kaliumphosphonat) im Freiland in Lauch gegen Papierflecken und in Speisezwiebel und Winterheckenzwiebel (Nutzung als Bundzwiebel) mit 1 x 32 ml/Ar; Wartezeit = 7 Tage; NG338: Im selben und darauffolgenden Jahr keine weitere Anwendung des Wirkstoffes Ametoctradin
- Kenja (400 g/l Isofetamid) im Freiland in Spargel gegen Laubkrankheit und Botrytis cinere mit 2 x 10 ml/Ar; Wartezeit ist nicht ausgewiesen
- Luna Sensation (250 g/l Trifloxystrobin + 250 g/l Fluopyram) im Gewächshaus gegen Botrytis und Gummistängelkrankheit in Zucchini mit 2 x 3 ml/100 m² Laubwandfläche sowie gegen Echten Mehltau mit 1,6 ml/100 m² Laubwandfläche; mit 2 Anwendungen in Aubergine, Paprika, Tomate und 1 Anwendung in Melone, Gurke, Kürbis (mit genießbarere Schale), Wassermelone; Wartezeit = 3 Tage
Notfallzulassungen wurden erteilt für
- Previcur Energy ((530 g/l Propamocarb + 310 g/l Fosetyl) vom 12.09.2025 bis 09.01.2026 im Freiland gegen Falschen Mehltau Blatt- und Stielgemüse, Hülsengemüse, Wurzel- und Knollengemüse zur Nutzung als Baby-Leaf-Salat sowie in Endivien, Feldsalat, Rucola-Arten mit 1 x 25 ml/Ar; Wartezeit=21 Tage
- Orondis Evo (12 g/l Oxathiapiprolin + 125 g/l Azoxystrobin) vom 13.09.2025 bis 10.01.2026 im Freiland gegen Falschen Mehltau in Flaschen-, Garten-, Moschus-, Riesenkürbis, Patisson (Verwendung mit Schale, auch bei Arten und Sorten mit normalerweise ungenießbarer Schale bei vorzeitiger Ernte) und in Zucchini mit 1 x 10 ml/Ar; Wartezeit=14 Tage.
- Orondis Evo vom 25.09.2025 bis 22.01.2025 im Gewächshaus gegen Falschen Mehltau in Gurke mit 2 x 10 ml/Ar; Wartezeit=3 Tage
- Fonganil Gold (465,2 g/l Metalaxyl-M) vom 30.09.2025 bis 27.01.2026 im Gewächshaus gegen Falschen Mehltau in der im Frische Kräuter und Salat-Arten in der Anzucht zur anschließenden Pflanzung im Freiland oder im Gewächshaus, gießen mit 1 x 0,25 ml/m²; Wartezeit = 60 Tage für Salat-Arten, 42 Tage für Basilikum, 28 Tage für andere frische Kräuter; NZ113: Anwendung nur auf versiegelten Flächen.
- Pirimor G (500 g/kg Pirimicarb) vom 01.10.2025 bis 28.01.2026 im Gewächshaus gegen Blattläuse in Salate mit 2 x 3 g/Ar; Wartezeit=14 Tage.