Blattläuse
In Salat muss nach einer langen Sommerpause jetzt wieder auf Blattläuse geachtet werden. In einzelnen, unbehandelten Beständen
sind kleine Ansiedlungen zu beobachten und auch geflügelte Tiere. Mit weiterer Ausbreitung ist deshalb zu rechnen.
Vereinzelt gibt es in Schnittlauch starken Befall mit der Zwiebellaus (Neotoxoptera formosana). Zu erkennen ist dieser an nesterweise
welkenden Schnittlauchpflanzen. Auch an Zwiebeln, Bundzwiebeln und Lauch können diese Blattläuse auftreten. Eine starke
Schwächung bis hin zum Absterben der Pflanzen ist möglich, bei Bundzwiebeln stellen die Läuse ein Problem bei der
Vermarktung dar.
Lauchminierfliege
Die Zahl der Lauchminierfliegen nimmt nur langsam zu. Möglicherweise wartet sie immer noch auf echtes Herbstwetter. Mit Behandlungen in relativ isoliert stehenden Beständen von Lauch, Zwiebeln oder Knoblauch kann noch gewartet werden.
Möhrenfliege
Auch bei der Möhrenfliege stagniert die Aktivität auf den beobachteten Standorten auf sehr geringem Niveau. Da das nicht auf alle Situationen übertragbar ist, sollte in bekannten Befallslagen die Behandlungen bis etwa 5 oder 6 Wochen vor der Ernte fortgeführt werden.
Kohlfliege
Gezielte Maßnahmen gegen die Kohlfliege sind derzeit nicht notwendig. Die Eiablage ist nur gering. Außerdem lassen sommerliche
Temperaturen die Pflanzen tagsüber zuverlässig abtrocknen. So ergibt sich nur eine sehr geringe Gefahr, dass Madenfraß an
oberirdischen Pflanzenteilen stattfindet und Fäulen nach sich zieht. Wo aber bereits ein Netz aufgelegt wurde, sollte dieses belassen
oder zumindest noch nicht weggeräumt werden. Wenn sich doch noch feuchtere Witterung einstellt, kann die Kohlfliege noch im Oktober
Schäden verursachen.
Kohl- und Speiserüben sollten durchgehend zugedeckt bleiben.
Raupen
So zurückhaltend die Fliegen sind, so penetrant sind die Schadschmetterlinge. In Gewächshäusern gibt es oft starken Blattfraß an Tomaten und Paprika. Für den sind meist Gamma- oder Gemüseeulen verantwortlich. Schaden entsteht durch den Blattfraß kurz vor Kulturende kaum noch. Gehandelt werden muss aber, wenn Löcher in den Früchten festgestellt werden. In diesem Fall ist die Baumwollkapseleule im Bestand anwesend. Diese legt immer noch Eier ab, wie zahlreiche jüngste Raupen in mehreren Salatbeständen im ganzen Gebiet zeigen. Im Kohl sind jetzt außerdem regelmäßig Kleine-Kohlweißlings- und Kohleulenraupen zu finden. Der Kohlzünsler verdient bei uns meist nur eine Randnotiz zum Ende der Saison. In diesem Jahr tritt er lokal so häufig auf, dass auch gegen ihn behandelt werden muss. Seine leicht haarigen, undeutlich hell- und dunkelgrün längs gestreiften Raupen machen einen Grubenfraß an Kopfkohl und schädigen so mehrere Blattlagen.
Zulassungen
Fonganil Gold (465,2 g/l Metalaxyl-M) hat eine Notfallzulassung erhalten gegen Falschen Mehltau in der Anzucht von Salat-Arten zur Anwendung im Gießverfahren mit 0,25 ml/m² in 2 l Wasser/m² ab dem 2-Blatt-Stadium der Kultur. Anwendung im Gewächshaus auf versiegeltem Boden zur anschließenden Pflanzung im Freiland. Eine Wartezeit ist nicht angegeben, sie ergibt sich aus dem Zeitpunkt der Anwendung. Die Notfallzulassung gilt vom 01.10.2023 bis zum 28.01.2024.