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Pflanzenschutz-Hinweis Gemüsebau Südbaden 2023 (KW 37)

Lauchminierfliege

Die Lauchminierfliege hat sich bisher noch nicht gezeigt. Nach vorangegangenen Niederschlägen ist am Wochenende ihr Auftreten aber wahrscheinlich. Wo Insektenschutznetze als alleinige Maßnahme vorgesehen sind, sollten diese jetzt aufgelegt werden. 

Ein Einsatz von (teil-)systemischen Insektiziden wie SpinTor oder NeemAzal-T/S macht dagegen erst Sinn, wenn die Minierfliege in die Kulturen einwandert. Das kann noch mehrere Wochen dauern. 

Raupen

Örtlich hat der Befall mit Lauchmottenraupen wieder zugenommen. Wo die Schadschwelle von 4 % befallenen Pflanzen nicht deutlich überschritten wird, kann die Behandlung vielleicht noch ein oder zwei Wochen verschoben werden. Dann hat eine Behandlung mit den entsprechenden Mitteln (siehe oben) auch eine Wirkung gegen die erwartete Lauchminierfliege. 

In Kohl sind weiter Kontrollen auf Raupenbefall nötig. Meist sind Kohleulen in verschiedenen Stadien vorhanden. Diese können sich auch in den Kopf fressen. Die Eiablage der Kohlweißlinge ist dagegen noch immer gering, trotz der vielen Falter, die über die Kohlfelder flattern. 

In Salat ist fast überall Raupenbefall festzustellen. Die Baumwollkapseleue dominiert jetzt dort das Geschehen. Auch in vielen Tomatenbeständen ist sie aktiv. Einbohrlöcher an grünen oder umfärbenden Tomaten oder auch am Stängel, dazu krümeliger Raupenkot, sind deutliche Hinweise auf diesen Schädling. Wenn mehr als nur einzelne Früchte geschädigt sind, sollte behandelt werden. Die Fänge in den Pheromonfallen lassen weitere Eiablage erwarten. Wirksam sind z. B. XenTari, Exalt, SpinTor, NeemAzal-T/S oder Mospilan SG. 

Befall mit anderen Eulenraupen, meist Gamma- und Gemüseeule, ist in Tomate auch möglich, ebenso in Paprika. Meist beschränkt sich deren Fraß auf die Blätter. Wenn Früchte angefressen werden, sollte gehandelt werden. Vorher ist zu klären, ob wirklich Raupen die Schuldigen sind. Gerade in Paprika sind häufig Schnecken unterwegs. Sie nehmen nachts eine lange Klettertour auf sich, um an jungen Blättern oder an Früchten zu fressen. Schleim und schnurartiger Kot sind nicht immer zu finden. Typisch für Schnecken ist, dass sie bei Paprika die grüne Rinde von den Fruchtstielen raspeln. 

Blattläuse

Von der Mehligen Kohlblattlaus waren in der vergangenen Woche viele neue Ansiedlungen zu finden. Diese sind allerdings noch klein und werden von Schwebfliegen heimgesucht. Die Entwicklung muss beobachtet werden. Ansonsten gibt es im Freiland nach wie vor nur wenige Blattläuse, auch Salat ist praktisch lausfrei. Die hohen Temperaturen sind wohl daran schuld 

Dagegen ist in vielen Gewächshäusern der Befall mit Gurkenlaus immer noch ungewöhnlich hoch. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Bekämpfung in den abgehenden Kulturen muss auch an die Folgekulturen gedacht werden. Gurkenläuse können sich an Rucola nicht dauerhaft halten. Aber wenn aus einem räumenden Gurkenbestand mehrere tausend Läuse je Pflanze in benachbarte Rucola flüchten, gibt es dort erstmal starke Schäden. Wo möglich sollten deshalb die Häuser immer komplett geräumt, evtl. abgeflammt und erst nach etwa 5 Tagen neu bepflanzt werden. So haben herumirrende Läuse Zeit zu verhungern. 

Zulassungen

Die Anwendung von Butisan (Metazachlor) in Rettich und Radies nicht mehr zulässig. Das BVL hat die Zulassung für diese Anwendung zum 14.09.2023 widerrufen. Andere Anwendungen von Butisan bleiben davon unberührt. Grund dafür ist die Herabsetzung des Rückstandshöchstgehaltes von Metazachlor in Rettich/Radies von 0,4 mg/kg auf 0,06 mg/kg. Dieser kann bei der Anwendung in dieser Indikation nicht sicher eingehalten werden.

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